Darpa will eine intelligente Kamera entwickeln

Kameras erkennen und verstehen eine beobachtete Szenerie

[golem.de] Bisher liefern Überwachungskameras einfach Bilder von
einem beobachteten Ort. Allenfalls können sie noch einzelne Objekte
erkennen. Die Darpa will Kamerasysteme entwickeln lassen, die nicht nur
sehen, sondern auch verstehen, was in der beobachteten Szene vorgeht.

Die Defense Advanced Research Projects Agency (Darpa) hat ein Forschungsprogramm zur Entwicklung von Überwachungskameras ausgeschrieben, die von künstlicher Intelligenz gesteuert werden. Ziel ist es, eine Kamera zu bekommen, die wie ein Mensch ihre Umgebung beobachtet und versteht.

Visuelle Intelligenz

"Im Zuge des Mind’s-Eye-Programms sollen Maschinen eine Fähigkeit bekommen, die nur Tiere haben: visuelle Intelligenz", heißt es in der Projektbeschreibung der Darpa.
Darunter versteht die Darpa die Fähigkeit vor allem von Menschen, ihre
Umgebung zu begreifen, Objekte zu erkennen und die Situation zu
interpretieren. Außerdem könnten sie sich eine Szene vorstellen und in
Gedanken verändern, um Probleme zu lösen. Diese Fähigkeit will die
Darpa auf Maschinen übertragen.

Maschinensehen habe zwar große Fortschritte gemacht,
beschränke sich aber auf das Erkennen von Objekten und ihren
Eigenschaften, so die Darpa. Sie vergleicht das mit der Rolle von
Substantiven bei der Beschreibung einer Szene. Dem will die Darpa die
Fähigkeit zur Wahrnehmung und zum Erkennen hinzuzufügen, um auch "die Verben einer Szene zu erkennen und daraus Schlussfolgerungen zu ziehen". Das Gesehene könne so in eine umfassendere Handlung einer Geschichte eingeordnet werden.

Feste und mobile Überwachungseinrichtungen

Anwendungen gebe es für eine solche Technik viele, so die Darpa. Der
Forschungsagentur des US-Verteidigungsministeriums geht es aber in
erster Linie um eine intelligente Überwachungskamera, die versteht, was
sie überwacht. Eine mit dieser Art visueller Intelligenz ausgestattete
Kamera könnte in vielen Überwachungssystemen eingesetzt werden, auf
fest installierten ebenso wie auf beweglichen, etwa einer Drohne oder
einem fahrenden Roboter.

Am 20. April 2010 veranstaltet die Darpa eine eintägige Konferenz, auf der sie das Mind’s-Eye-Programm vorstellen will.
(wp)

Source: http://www.golem.de/1003/73946.html