Polizei bei „Rock am Ring“ ebenso international wie die Besucher

Erstmals nahmen französische Polizeibeamte an den Kontrollen teil – Auch US-Polizisten wieder im Einsatz

[polizei.rlp.de] In 25 Jahren ist das Kult-Festival „Rock am Ring“ immer „europäischer“ geworden. Unter den annähernd 100.000 Rockfans waren auch in diesem Jahr wieder zahllose Besucher aus unseren Nachbarstaaten. Aber auch die Polizeiarbeit bei „Rock am Ring“ wird immer internationaler. Beamte mit Beobachterstatus kamen in den vergangenen Jahren aus zahlreichen Staaten an den „Ring“. Im Jubiläumsjahr wurde die Zusammenarbeit weiter vertieft: Erstmals arbeiteten französische Kollegen bei den Rauschgiftkontrollen aktiv mit.

Bei einem für „Rock am Ring“ außergewöhnlich guten Wetter und einer noch besseren Atmosphäre unter den Besuchern verwandelte sich das Motorsport-Mekka Nürburgring in einen riesigen Rock-Palast. Angesichts des überwiegend störungsfreien Verlaufs der Gesamtveranstaltung zeigten sich PD Gerd Bertram als Leiter der Polizeidirektion Mayen und sein Stellvertreter, KOR Paul Wehner, denn auch sehr zufrieden. Die beiden Beamten führten den Gesamteinsatz im tageweisen Wechsel.

Die polizeilichen Maßnahmen zur Bewältigung dieses Großeinsatzes waren wie in jedem Jahr vielschichtig und umfangreich. Breiten Raum nahm wieder die Bekämpfung der Rauschgiftkriminalität ein. Dabei gehörten auch zahlreiche Gäste aus Frankreich, Luxemburg, Belgien und den Niederlanden zu den kontrollierten Personen.

Neu war, dass französische Polizeibeamte erstmals vollständig in den deutschen Polizeieinsatz integriert wurden und an den Rauschgiftkontrollen aktiv teilnahmen.

Zwei Polizeibeamte aus Straßburg, PHK Richard Mertz und POM Jean-Marie Baumler, waren von Mittwoch bis Sonntag sehr aktive Mitarbeiter im Einsatzabschnitt Kontrollmaßnahmen. Da beide ausgezeichnet Deutsch sprechen, gab es keinerlei Sprachbarriere. Vielmehr fungierten sie bei frankophonen Festivalbesuchern während der Kontrollen auch als Dolmetscher. Bei den kontrollierten Personen führte die Erklärung der polizeilichen Maßnahmen in ihrer Muttersprache sogleich zu einer größeren Akzeptanz.

Zustande gekommen war der Einsatz der beiden französischen Polizeibeamten auf Initiative und Vermittlung des ISM. Seit dem Abschluss des Prümer Vertrages am 27. Mai 2005 verfügen die Signatarstaaten Belgien, Deutschland, Spanien, Frankreich, Luxemburg, Niederlande und Österreich nicht nur über deutlich verbesserte Möglichkeiten des Datenaustauschs, so etwa im DNA- und AFIS-Bereich. Zu den Kernzielen des Abkommens gehört auch die Vertiefung der operativen grenzüberschreitenden Zusammenarbeit.

Artikel 24 befasst sich mit gemeinsamen Einsatzformen und regelt etwa die Bildung gemeinsamer Streifen und Kontrollstellen. In Umsetzung dieser vertraglichen Grundlage hatten die französische Polizei und Gendarmerie während Frankreichs EU-Präsidentschaft sogenannte „Europäische Kommissariate“ gebildet. In der touristischen Hochsaison und bei Großereignissen wurden Polizeibeamte aus den Unterzeichnerstaaten nach Frankreich abgeordnet und in die Arbeit der dortigen Polizei- und Gendarmeriedienststellen integriert. Das Projekt der „Europäischen Kommissariate“ fand bei Urlaubern und Veranstaltungsbesuchern ein durchweg positives Echo. Schließlich konnten Polizei und Gendarmerie ihnen nun auch in ihrer Landessprache helfen. Auch von den eingesetzten Kräften wurden die „europäischen Streifen“ sehr begrüßt.

Was in Frankreich galt, gilt in vollem Umfang ebenso für das „europäische Kommissariat“ bei Rock am Ring. Nicht nur die unmittelbare Zusammenarbeit im Einsatz, auch den ausführlichen Informations- und Erfahrungsaustausch empfanden die Kollegen aus Mayen und Straßburg als nützlich und angenehm. Das gemeinsame Fazit ihrer Zusammenarbeit war nach fünf Einsatztagen rasch formuliert: „Eine Neuauflage des Europäischen Kommissariates bei Rock am Ring wird für 2011 unbedingt empfohlen.“

Dann sollten – wie in diesem Jahr – auch die amerikanischen Kollegen des Office of Special Investigtions der US Air Force vom Flugplatz Spangdahlem wieder in den Kontrollgruppen vertreten sein. Seit einigen Jahren stehen sie den deutschen Polizeibeamten auf der Basis des NATO-Truppenstatuts bei Kontrollen von US-Militärangehörigen hilfreich zur Seite. Denn nicht nur das Publikum bei Rock am Ring ist international, spätestens seit 2010 ist es auch die Polizei.

Paul Wehner, KI Mayen

Source: http://www.polizei.rlp.de

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