Europol-Fahnder: „Wir haben keine Pistolen“

Sven Becker

Europol feiert seine neue Zentrale in Den Haag – doch die Zeremonie wird von einer Frage überschattet: Wie mächtig darf die EU-Polizei sein? Tatsächlich haben die Fahnder nur geringe Kompetenzen, wenn es ernst wird, bestimmen die Mitgliedstaaten den Kurs. Dabei ist das Verbrechen international.

Die Unterschrift des früheren EZB-Präsidenten Wim Duisenberg leuchtet heller als auf dem Original. Auch die Magnetpigmente sind sauber verarbeitet. Es piept leise, wenn Thomas Buttenberg den 500-Euro-Schein aus Bulgarien in das Prüfgerät legt. „Den hätte ein Verkäufer im Laden für echt gehalten“, sagt der Europol-Experte.

Im Juni 2009 haben Europol-Beamte gemeinsam mit bulgarischen Kollegen eine Fälscherwerkstatt in Plovdiv ausgehoben. Sechs illegale Druckereien haben Ermittler in dem neuen EU-Land in den vergangenen Jahren aufgedeckt. Allein bei der letzten Durchsuchung fanden sie Blüten im Wert von 2,5 Millionen Euro. Bis nach Kolumbien fliegen Europol-Ermittler heute auf der Jagd nach Falschgeld. (weiter auf spiegel.de)