FBI will Daten in beispiellosem Umfang speichern


"Größer,
schneller besser": So beschreibt die US-Bundespolizei FBI ihre Pläne
für den Aufbau der weltgrößten biometrischen Datenbank. Sie soll den
Vereinigten Staaten dabei helfen, Verdächtige in der ganzen Welt
ausfindig zu machen.
Die US-Bundespolizei FBI
arbeitet einem Zeitungsbericht zufolge am Aufbau der weltgrößten
Datenbank für biometrische Informationen. Das eine Milliarde US-Dollar
(690 Millionen Euro) teure Projekt gebe der US-Regierung beispiellose
Möglichkeiten, Personen in den USA und im Ausland zu identifizieren,
berichtet die Washington Post.

Neben Fotos und
Fingerabdrücken zählten zunehmend auch Augen-Scans, Daten über
Gesichtsformen oder Sprachmuster zu den Informationen, die in dem
Datenzentrum in Clarksburg (West-Virginia) gesammelt werden, hieß es.

"Größer,
schneller, besser. Darum geht es", sagte Thomas Bush vom
kriminalistischen Informationsdienst des FBI der Zeitung. Den Angaben
zufolge nutzen Teile der US-Regierung biometrische Angaben immer
häufiger.

So habe das Verteidigungsministerium in den
vergangenen zwei Jahren Daten von 1,5 Millionen irakischen und
afghanischen Gefangenen, irakischen Zivilisten und Ausländern, die
US-Militärbasen besuchten, zusammengetragen. Das FBI selbst habe eine
Fingerabdruck-Sammlung von 55 Millionen Menschen.

Die
Bundespolizei will dem Bericht zufolge in Kürze einen
Zehn-Jahres-Vertrag für seine in einem unterirdischen Komplex in West
Virginia gelagerte Datensammlung unterzeichnen. Dank der zusätzlichen
Informationen könnten die Ermittler Kriminelle anhand ihres Profils,
ihrer Iris oder sogar anhand ihrer Gangart erkennen, behauptet die Washington Post.

Bürgerrechtler
sehen den Trend kritisch. "Dadurch wird eine Gesellschaft möglich, in
der ständig überwacht wird", sagte Barry Steinhard von der
US-Bürgerrechtsorganisation ACLU.

 

Quelle: http://www.sueddeutsche.de/ausland/artikel/35/149673/