Großbritannien: Verdächtige sollen anhand von Markenlogos identifiziert werden

Die
britische Polizei will zukünftig eine Technik einsetzen, bei der
verdächtigte Personen anhand der Markenlogos der Anziehsachen, die sie
tragen, identifiziert werden können. Das Ziel ist eine zügige weil
automatische Auswertung der Mitschnitte der zahlreichen
Überwachungskamerasysteme überall im Land. Die gleiche Technik wird
bereits benutzt, um Firmenlogos in Fernsehübertragungen z. B. von
Sportveranstaltungen gezielt herauszufiltern.

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Das zeitaufwendige Sichten des Filmmaterials durch menschliches
Personal soll umgangen werden. Man will aus der visuellen Auswertung
des Bildmaterials eine kriminaltechnisch anerkannte Disziplin wie das
Identifizieren von Fingerabdrücken oder die DNA-Analyse machen, so
Kriminalkommissar Mick Neville von der "Operation Javelin". David
McIntosh von der Firma OmniPerception, die diese Technik entwickelt: "Die
einzige Sache, bei der die meisten Kriminellen schlau genug sind, ist
die Tatsache, dass sie ihr Gesicht nicht grinsenderweise in die Kamera
halten sollten.
"

Die Polizei geht von der Annahme aus, die meisten Täter tragen
oftmals charakteristische Klamotten von den immer gleichen Herstellern.
Wenn also im Film der Überwachungskamera das Gesicht eines Hooligans
durch andere Personen verdeckt ist, hofft man auf dessen Identifikation
nur aufgrund seiner Anziehsachen. McIntosh weiter:

"Was auch immer sie tun, sie tendieren dazu in einer Art
Uniform rauszugehen. Wenn als einmal jemand sein Kapuzenshirt trägt,
kannst du sicher sein, er wird es erneut tragen, wenn er dann eine
Straftat begeht
." Selbst geringfügige Unterschiede im
persönlichen Stil der gefilmten Personen lassen sich angeblich mit der
Software herausarbeiten.

"Die Intention ist, wir wollen, dass sich die
Kriminellen vor den Kameras fürchten. Wenn sich die Kriminellen davor
fürchten und die Öffentlichkeit sicherer fühlt, haben sich unsere
Investitionen schon gelohnt
", so ein leitender Chefinspektor weiter.

Stellt
sich die allerdings die Frage, ob eine Identifikationen ganz ohne
Aufnahme des Gesichtes vor Gericht als Beweis zählen wird. Die Beamten
werden diese zumindest als Indiz werten. Der Vorteil für die
Ordnungshüter liegt aber auf der Hand. Die Polizei Großbritanniens kann
nachträglich endlich ihrer umfangreichen visuellen Überwachung per
Closed Circuit Television (CCTV) einen Sinn geben. Das Verhalten der
Bürgerinnen und Bürger des Inselstaates wird sich ebenfalls dadurch
verändern. Sie werden sich beim nächsten Besuch beim Spiel ihrer
Lieblingsmannschaft doppelt gut überlegen, welche Anziehsachen sie
tragen. Alleine ein dunkles Hoodie, also ein Kapuzenshirt mit den
üblichen Logos und Verzierungen könnte auf Dauer für den Träger
problematisch werden.

Quelle: http://www.gulli.com/news/gro-britannien-verd-chtige-2007-12-03