Drohnen waren über 100 Stunden in der Luft

Armee zieht Bilanz über Drohnenflüge während der Euro 08 über Host Cities: Die Euro-Städte Basel, Bern und Zürich haben die
Möglichkeit, zum Beobachten des Geschehens aus der Luft Drohnen
einzusetzen, unterschiedlich genutzt. In Basel war an fünf der sechs
Spieltage eine Drohne im Einsatz, in Bern ein einziges Mal.

[nzz.ch] Insgesamt rund 100 Drohnen-Einsatzstunden wurden während der Euro 08
gezählt, wie Stefan Hofer, Kommunikationschef des Führungsstabes der
Armee, auf Anfrage sagte. Etwa zwei Drittel seien für die Polizei
geflogen worden, der Rest im Auftrag des Grenzwachtkorps.

Gute Erfahrungen in Basel

Drohnen waren in den Städten Basel, Bern und Zürich im Einsatz.
Gesteuert wurden sie jeweils von der Luftwaffe im Auftrag der
Sicherheitskräfte vor Ort. In Genf wurden wegen der Nähe des Stadions
zum Flughafen keine Drohnen eingesetzt.

In Basel gab es an fünf der sechs Spieltage Drohnen-Flüge. Am
sechsten Tag war das Wetter zu schlecht für einen Einsatz, wie der
Basler Polizeisprecher Klaus Mannhart sagte. Die Drohnen hätten sich
bewährt. Über die fliegende Kamera seien Verkehrs- und Menschenströme
aus der Luft beobachtet worden.

Die Live-Bilder sollten den Sicherheitsverantwortlichen Aufschluss
darüber geben, in welche Richtungen sich Menschenmassen bewegten, wo
sich viele Leute ansammelten und wie der Verkehr auf den Strassen lief.
Aufbewahrt werden die Aufnahmen nicht. Dies sei aus Datenschutzgründen
nicht möglich, sagte Hofer dazu.

Fünf Reklamationen wegen Lärms 

In Basel waren Drohnen mehrheitlich in der Umgebung des Stadions
sowie über der Innenstadt im der Luft, jeweils bis nach Mitternacht.
Einige Einsätze hätten schon am Vormittag begonnen, andere erst am
Abend, sagte Mannhart. Fünf Reklamationen wegen Lärms seien
eingegangen. «Das ist minim.»

In Bern war lediglich am späten Abend des 9.Juli eine Drohne im
Einsatz, und zwar gerade eine Stunde lang, wie Thomas Jauch, Sprecher
der Kantonspolizei, mitteilte. An jenem Abend spielten in der
Bundesstadt die Holländer gegen Italien.

Mit dem Fluggerät wurden die Menschenströme vom Stade de Suisse
zurück ins Stadtzentrum beobachtet, weil die Innenstadt bereits während
des Matchs an die Grenzen der Kapazität gelangt war. Auch in Bern stand
eine Aufbewahrung der Bilder nie zur Diskussion.

Flüge für das Grenzwachtkorps

In Zürich waren Drohnen an den drei Spieltagen im Einsatz. Man sei
zufrieden mit dem Produkt, das die Armee geliefert habe, sagte Marco
Cortesi, Sprecher der Stadtpolizei, lediglich. Weitere Angaben zu den
Flügen machte er nicht. Das Grenzwachtkorps konnte noch keine
detaillierten Angaben zu den Drohnenflügen in seinem Auftrag machen.
Eingesetzt worden seien die Flugapparate vor allem in der
Deutschschweiz, sagte Thomas Schrämli von Kommando des Grenzwachtkorps.
Bis in einer Woche lägen die Zahlen vor.

Der Einsatz der Drohnen während der Euro 08 wurde vom Bund
bewilligt, im Rahmen des Sicherheitsdispositivs. Die vier Schweizer
Host Cities mussten über den Einsatz der Fluggeräte aber selbst
entscheiden. Verrechnet wird die Dienstleistung der Armee nicht, weil
es sich um einen subsidiären Einsatz handle, sagte Hofer.

Source: http://www.nzz.ch