Uns wird’s zu bunt: Überwachungsstaaten wegputzen!
im Rahmen der Woche der Widerspenstigen (www.geschichte-wird-gemacht.net)
Seit 2007 gehen tausende Menschen unter dem Motto “Freiheit statt Angst” in Berlin und anderswo auf die Straße. Die dabei artikulierte Kritik erschöpft sich meist in der Ablehnung neuer, technischer Ausprägungen von Überwachung und Kontrolle, während die Gründe ihrer Existenz nur unzureichend hinterfragt werden. Deshalb möchten wir heute insbesondere den Zusammenhang zwischen Überwachung und Kapitalismus deutlich machen. In Berlin befinden sich eine Reihe von Unternehmen und staatlichen Institutionen, die von zunehmender Überwachung und sozialer Kontrolle direkt profitieren bzw. diese zur Befriedigung ihrer eigenen Interessen maßgeblich fördern.
Es ist mittlerweile klar geworden, wie sich die Regierenden weltweit auf kommende Aufstände vorbereiten: weiträumige Video- und Funkzellenüberwachung, verdachtsunabhängige Personenkontrollen, rassistische Sondergesetze, international agierende ver-deckte Ermittler, Einsatz von Drohnen und Massenfestnahmen bei Fußballspielen und Protesten gegen Nazi-Aufmärsche, Gipfeltreffen und Castor-Transporte. Dabei ist Repression nicht nur in Knast, Hausdurchsuchungen und prügelnden oder schießenden Polizist_innen zu sehen, sondern sie spiegelt sich auch in einem Netz aus Datenbanken, Forschungsprojekten, Militär und Geheimdiensten wider.
Mit einer Stadtrallye wollen wir die Gelegenheit bieten, einigen Berliner Protagonisten von Überwachung und Kontrolle einen kurzen Besuch abzustatten und Kritik direkt vor Ort zu artikulieren. Durch handzahm vorgebrachte Kritik auf einem Bürger_innenfest werden wir keine Veränderung der herrschenden Zustände und Widerwärtigkeiten erreichen!
Auf der Rückseite sind einige staatliche und nicht-staatliche Akteure von Überwachung und Kontrolle verzeichnet. Außerdem sind drei Kundgebungen (siehe ebenfalls Rückseite) angemeldet, wo es kurze Redebeiträge zur Innenpolitik, Funkzellenüberwachung und sozialer Kontrolle geben wird.
Hinweise:
Bewegt euch in Gruppen – zu Fuß, auf Fahrrädern oder mit S-, U-Bahn und Bus. Die Polizei muss euch zu den angemeldeten Kundgebungen (siehe Rückseite) durchlassen!
Versucht Vorkontrollen zu verweigern oder zu umgehen.
Meldet Festnahmen/Repression an den EA (030/6922222).
Seid unkontrollierbar!
Danach: VoKü, Musik und Infostände beim Straßenfest in der Reichenberger Str. (Berlin-Kreuzberg, Linie U8 bis Kottbusser Tor)
Source: email
Angeblich hat der CDU-Kandidat gleich hinten neben der Bühne als erstes das Weite gesucht, als wir losgelegt haben. Kann ich mir jetzt eine Kerbe für besiegte Feinde ins Mikro ritzen?
King Kraut