Schweiz: «Staatstrojaner» im Fall Stauffacher eingesetzt

Mit einer Spezialsoftware sind Anfang 2008 die Mails von Andrea Stauffacher und einer weiteren Zürcher Linksaktivistin überwacht worden. Den Auftrag der Bundesanwaltschaft hatte die umstrittene deutsche Firma Digitask ausgeführt.

Andreas Schmid, Fabian Baumgartner

Die Digitask GmbH in Hessen hat vom Januar bis im April 2008 im Auftrag der Bundesanwaltschaft und der Bundeskriminalpolizei gearbeitet. Die Schweizer Ermittlungsbehörden liessen in diesen Monaten den Mail-Verkehr und die Telefongespräche der Zürcher Linksaktivistin Andrea Stauffacher und einer weiteren Anhängerin des Revolutionären Aufbaus überwachen.

Wie Recherchen der NZZ zeigen, stellte die Digitask ein Mietgerät mit Spezialsoftware zur Verfügung. Dafür stellte die Gesellschaft 26’000 Euro in Rechnung. Aus den Verfahrensakten gegen Stauffacher – sie musste sich Ende September wegen Sprengstoff- und Brandanschlägen vor dem Bundesstrafgericht in Bellinzona verantworten – sei diese Rechnung mitsamt den Angaben zum Mietgerät entfernt worden, sagt Stauffachers Anwalt Marcel Bosonnet. Die Dokumente seien in einem verschlossenen Kuvert mit dem Hinweis «darf nur vom Richter geöffnet werden» im Tresor der Bundesanwaltschaft deponiert worden. (weiter auf nzz.ch)

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