Dementi von INDECT

Matthias Monroy

Die EURO 2012 soll doch nicht vom berüchtigsten EU-Forschungsprojekt ausgespäht werden. Hingegen werden unter deutscher Beteiligung polnische und ukrainische Stadien mit Satelliten überwacht

„Polen plant die totale Überwachung der EM-Fans“, titelte die Zeitung Der Westen am Sonntag. Gemeint war die Anwendung des EU-Forschungsprogramms INDECT für die EURO 2012, die nächstes Jahr in Polen und der Ukraine ausgetragen wird. INDECT steht für „Intelligent information system supporting observation, searching and detection for security of citizens in urban environment”. Das Projekt nächstes will bis Jahr eine Plattform entwerfen, um die polizeiliche Überwachung computergestützt zu automatisieren (Allround-System für europäische Homeland Security ). Eingebunden werden stationäre und fliegende Kameras, Polizeidatenbanken oder Informationen in Social Networks. INDECT wird zu Recht als Vorhaben kritisiert, das seine anlasslose Generalüberwachung im öffentlichen Raum befördert: Entwickelt werden mathematische Verfahren, um zuvor als „verdächtig” eingestuftes Verhalten automatisiert erkennt. Seit über zwei Jahren steht das Projekt deswegen unter Dauerfeuer kritischer Aktivisten und Bürgerrechtsgruppen (Bevölkerungsscanner liebäugelt mit Supercomputer ). Immer wieder schafft es das Symbol polizeilichen, technokratischen Machbarkeitswahns auch in auflagenstarke Tageszeitungen. Selbst im öffentlichen Fernsehen gab es bereits mehrere kritische Dokumentationen. (weiter auf heise.de)