Bis zu neun Jahre haben britische Spitzel sexuelle Beziehungen betrieben, um linke Bewegungen auszuforschen. Jetzt setzen sich Betroffene kollektiv zur Wehr
Acht Frauen haben jetzt britische Polizeispitzel in einer gemeinsamen Initiative angezeigt. „Wir bringen diesen Fall an die Öffentlichkeit, weil wir die sexuelle und psychologische Ausbeutung von Aktivisten und anderen durch verdeckte Ermittler beenden wollen“, schreiben die Betroffenen in einem Statement. „Es ist nicht hinnehmbar, dass Amtsträger intime und langfristige Beziehungen mit politischen Aktivisten inszenieren, um eine angebliche Aufklärung politischer Bewegungen zu betreiben“.
Unter den jetzt Beklagten ist der verdeckte Ermittler Mark Kennedy, dessen Dienste auch von den Landeskriminalämtern Mecklenburg-Vorpommerns und Baden-Württembergs nachgefragt worden waren (Grenzüberschreitende Spitzel). Der Offene Brief der Betroffenen zeiht den Polizisten der Lüge: Kennedy hatte stets behauptet, nur mit zwei Frauen sexuelle Beziehungen eingegangen zu sein. Drei der Frauen erklären nun öffentlich, zwischen 2003 und 2005, 2004 und 2010 sowie in 2005 Beziehungen mit dem vermeintlichen Aktivisten unterhalten zu haben. (weiter auf heise.de)