Internationale Übung bei Lehnin
Wie die Bundeswehr muss auch die Polizei zunehmend über die
deutschen Grenzen hinaus operieren oder kommt gleich im Ausland zum
Einsatz. „Ich erinnere an den Nato-Gipfel im vorigen Jahr, als die
Bundespolizei auch in Straßburg eingesetzt worden ist“, sagt Michael
Oettel von der Pressestelle der Bundespolizei. Daher sei es wichtig,
dass sich die betreffenden Einheiten der verschiedenen Länder kennen
lernen und ihr Handeln aufeinander abstimmen. Das ist das Ziel der
großen Übung, die nach zwei Vorbereitungstagen am heutigen Mittwoch auf
dem Truppenübungsplatz Lehnin beginnt (MAZ berichtete).
320 Polizisten aus 16 europäischen Staaten
trainieren im Häuserkampfobjekt bei Emstal verschiedene Szenarien – und
zwar im Rahmen des „European Union Police Forces Training“ (EUPFT 2010).
„Dazu gehören zum Beispiel Banküberfall und Personenschutz von
Politikern“, erläutert Oettel. Einsätze von Polizei-Einheiten aus
verschiedenen Ländern etwa im Kosovo hätten gezeigt, „wie wichtig es
ist, die jeweiligen Strukturen abzustimmen“.
Der Präsident der Direktion
Bundesbereitschaftspolizei, Friedrich Eichele, betonte am Montag in
seiner Begrüßungsansprache, dass „insbesondere das Zusammenwirken der
europäischen Polizeieinheiten ein Schwerpunkt der Übung 2010 sein wird“.
Für die Bundespolizei „ist es nicht nur Verpflichtung, sondern eine
Ehre, diese Übung durchzuführen“.
Heute ist die erste Übung mit Schwerpunkt
Streifendienst vorgesehen. Am Montagnachmittag hatten die Polizisten
Gelegenheit, sich mit den Hubschraubern der Bundespolizei sowie
Wasserwerfern vertraut zu machen. Dazu gehörten neben dem raschen,
geordneten Auf- und Absitzen auf oder aus dem Polizeihubschrauber das
Orientieren aus der Luft und die praktische Einweisung in den
Wasserwerfer.
Die Übung läuft zwei Wochen. Ein zweiter
Durchgang mit gut 300 anderen Teilnehmern ist im Juli geplant.