Militär und Polizei sind beim Robotereinsatz ganz vorne mit dabei. Längst wird scharf geschossen. In Zukunft sollen die Systeme gar autonom und in Schwärmen operieren.
von Matthias Monroy
[jungle-world.com] Auf einem Übungsgelände der Bundeswehr bei Hammelburg tummelten sich kürzlich sogenannte unbemannte Landsysteme zum »Elrob«-Wettkampf, dem »European land-robot trial«. Die jährlich stattfindenden europäischen Roboter-Geländespiele wechseln sich in ihrer zivilen und militärischen Ausrichtung ab, dieses Jahr gingen bei der Leistungsschau wieder Roboter für militärische Zwecke an den Start. Die Geräte von Universitäten und aus der Industrie hatten dabei Aufgaben in simulierten Geländetypen zu absolvieren. Weil es für die Roboter kein Problem mehr ist, Hindernisse wie Treppen, Röhren, Sand und Pfützen zu überwinden, interessierte vor allem, ob die Maschinen Hürden selbständig bewältigen und sich verschiedenen Situationen anpassen können oder ob es doch noch Menschen braucht, die sie steuern.
Genau genommen sind die in Hammelburg gezeigten Maschinen nur »Halbautomaten«. Gerade im militärischen Bereich werden wichtige Funktionen der Roboter immer noch per Fernsteuerung von Menschen ausgeübt. Frank Schneider, dem Leiter des »Elrob«-Geländespiels, zufolge ist nicht daran gedacht, Geräte zu entwickeln, die auf eigene Initiative schießen. Ob sich das Militär auch längerfristig an die Aussage des Chefs des Fraunhofer-Instituts für Kommunikation, Informationsverarbeitung und Ergonomie hält, ist allerdings fraglich.
Spätestens, seit der südkoreanische Elektronikkonzern Samsung vor drei Jahren seinen Kampfroboter SGR-A1 vorstellte, wird nicht nur in der Welt der Militärrobotik über die ethische Zulässigkeit tötender Roboter diskutiert. (weiter auf jungle-world.com)