Überwachungsforschung im exklusiven Kreis

Ab Morgen findet die zweitägige 1. Sicherheitsforschungskonferenz "Future Security" statt, die vom Fraunhofer Verbund Verteidigungs- und Sicherheitsforschung
ausgerichtet wird und zu dem nur geladene Gäste wie Generalbundesanwalt
Kay Nehm, der Vizepräsident des BKA Jürgen Stock, der Präsident des
Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) Udo
Helmbrecht, Staatssekretäre, Wirtschaftsvertreter und Wissenschaftler
im Bereich der Sicherheitstechnik erwünscht sind. Ziel und Thema der Konferenz ist es nicht nur, zukünftige
Überwachungs-, Sicherheits-, Kontrolltechniken und -aufgaben
auszuloten, sondern auch, wie man sich die Fleischtöpfe des gigantischen Sicherheitsforschungsprogramms der EU sichern kann. Schaut man in das Programm,
fällt die vollständige Abwesenheit der Vertreter von
Datenschutzbehörden und -organisationen auf. Kein Wunder, da sich die
Konferenz nur an die Zielgruppen Wirtschaft, Öffentliche Hand und
Forschung / Wissenschaft wendet. Vielleicht hat ja Heise einen
Vertreter im Publikum sitzen.

Unter den Themenschwerpunkten finden sich u. a. folgende Punkte:

  • Diskussion der zukünftigen notwendigen Entwicklungen im Bereich Security, insbesondere Homeland-Security
  • Sicherheitstechnologien und -management Anforderungen aus dem Bereich der Sicherheitstechnik
  • Bedürfnisse der staatlichen und privaten Gefahrenabwehr

Future Security Roadmap

Als sicherheitstechnische Aufgabenstellungen in der Forschung tauchen u. a. auf:

  • Grenzsicherung
  • Personen-Screening
  • Zugangskontrolle
  • Schutz gegen terroristische und kriminelle Angreifer
  • Crowd-Control
  • Enforcement, zum Beispiel mittels nichtletaler Wirkmittel
  • Präventive Gefahrenabwehr von natürlichen und menschgemachten Katastrophen

Man kann sich denken, dass weitere Veranstaltungen dieser Art hinter verschlossenen Türen folgen werden.

So sieht dazu eine Mitteilung der dpa aus:
In Deutschland soll die Innere Sicherheit durch eine Neuausrichtung der
Sicherheitsforschung gestärkt werden. Das kündigte
Bundesforschungsministerin Annette Schavan bei einer
Sicherheitsforschungskonferenz in Karlsruhe an. Sie will dazu in der
laufenden Legislaturperiode 100 Millionen Euro zur Verfügung stellen.
Die Menschen in Deutschland sollen sowohl vor inneren Gefahren wie
Vandalismus als auch vor Bedrohung von außen besser geschützt werden.
Und das lässt uns Frau Schavan zu den 100 Millionen Euro ausrichten, die in dieser Legislaturperiode für die Überwachungsforschung von der Regierung locker gemacht werden:
Angesichts neuer Bedrohungen durch Terrorismus und
Kriminalität liegt die Herausforderung der Zukunft darin, die zivile
Sicherheit zu gewährleisten, ohne Freiheit und Rechtsstaatlichkeit
einzuschränken. Daher setzt Bundesforschungsministerin Annette Schavan
darauf, in Forschung und Wissenschaft neue Wege zu suchen, um unsere
Freiheit und Rechtsstaatlichkeit und den damit verbundenen
freiheitlichen Lebensstil zu sichern. "Gerade hier ist die Forschung
gefragt. Wenn wir verhindern wollen, dass die Freiheitsrechte zugunsten
der Sicherheit unter Druck geraten, so müssen wir nach innovativen
Lösungen suchen. Wir müssen die Chancen nutzen, die in neuen
Hochtechnologien und damit verbundenen Handlungsstrategien und
Organisationsformen liegen. Wir müssen dabei verstärkt Erkenntnisse der
sozialwissenschaftlichen Ursachenforschung umsetzen. Denn Sicherheit
hängt vom Vorsprung in Forschung und Wissenschaft und der Umsetzung in
Organisation und Technologie ab", sagte Schavan bei der Eröffnung der
Sicherheitsforschungskonferenz "Future Security" am Dienstag (4. Juli)
in Karlsruhe.

Siehe auch:

EU-Büro BMBF: PASR – Auf dem Weg zur europäischen Sicherheitsforschung
Heise: "Future Security" ist "Homeland Security"
FAZ: Wissenschaftler sollen im Kampf gegen Terror helfen
Heise: Forschung im Kampf gegen Informationskatastrophen

Quelle: http://www.blog.kairaven.de/archives/643-UEberwachungsforschung-im-exklusiven-Kreis.html