Reisesperren für gewaltbereite G-8-Gegner angekündigt

Rostock
(AP) Reisesperren für gewaltbereite Globalisierungskritiker sollen die
Sicherheit des G-8-Gipfels im Juni 2007 in Heiligendamm sichern. Nach
den guten Erfahrungen bei der Fußball-WM will die Polizei Gewalttäter
aus dem In- und Ausland schon vor Reiseantritt zum Gipfel in
Mecklenburg-Vorpommern stoppen, wie der Präsident des
Bundeskriminalamtes, Jörg Ziercke, heute in Rostock sagte. Auch der
Einsatz szenekundiger Sicherheitsbeamter gehöre dazu.

Das
G-8-Treffen im Ostseebad Heiligendamm im Juni 2007 stelle die
Bundesrepublik als Bestandteil eines weltweiten Gefahrenraums vor
"bisher nicht gekannte Sicherheitsanforderungen", betonte Ziercke. Es
handele sich um den ersten Gipfel nach dem 11. September 2001 in
Deutschland. Das Gewaltpotenzial sei nicht vorhersehbar. Fest stehe
allerdings, dass umfangreiche und vernetzte Vorbereitungen der
G-8-Gegner liefen. Der BKA-Chef äußerte sich am Rande der
internationalen Sicherheitskonferenz SECON, die am Mittwoch in der
Hansestadt begann.

Ziercke rechnet mit bis zu 100.000
Demonstranten aller Couleurs zum G-8-Gipfel. Terroranschläge seien da
nicht ausgeschlossen, zumal Deutschland ohnehin schon Ziel von
Anschlägen sei, wie etwa die verhinderten Kofferbombenattentate von
Koblenz und Dortmund bewiesen. Dem solle mit einer abgestimmten
Anti-Terrorstrategie begegnet werden. Dazu gehören unter anderem hoher
Fahndungsdruck, Prävention und internationale Zusammenarbeit, wie
Ziercke betonte.

Von der Lage und vom Umfeld her, bezeichnete
Ziercke Heiligendamm als "idealen Austragungsort" für den G-8-Gipfel.
Zum Streit um die Finanzierung des Treffens mit seinen
Sicherheitsforderungen wollte sich Ziercke nicht äußern, da das nicht
Sache der Polizei sei.