Falsche Batterien eingelegt: Rentner nach Fehleinsatz von Elektroschocker getötet

[rp-online] Als der Elektroschocker nicht funktionierte, griffen die Polizisten zur
Waffe. Mit sechs Schüssen töteten Beamte an Heiligabend 2007 einen
verwirrten Rentner im südhessischen Heppenheim. Der Mann könnte noch
leben, wenn der Taser mit den richtigen Batterien geladen gewesen wäre.

Die Staatsanwaltschaft Darmstadt bestätigte am
Mittwoch einen Bericht des Hessischen Rundfunks, wonach der gegen den
Mann eingesetzte Taser-Elektroschocker nicht richtig funktionierte. Die
Beamten hätten den 66-Jährigen nach dem Versagen des Tasers mit sechs
Schüssen getötet.

Der 66-Jährige hatte sich an Heiligabend 2007 in
seiner Wohnung über Stunden verbarrikadiert, mit einem Blutbad gedroht
und die Beamten schließlich mit Messern bedroht. Als ein
Sondereinsatzkommando der Frankfurter Polizei die Wohnung stürmte,
versuchten die Beamten zunächst, den Mann mit einem Taser vom Typ M-26
kampfunfähig zu machen. Taser verschießen an Drähten hängende Pfeile
aus einer Kartusche. Diese bohren sich in die Kleidung des Getroffenen.
Über die Drähte wird dem Betroffenen dann ein Stromstoß verabreicht.

Wie Staatsanwalt Ger Neuber berichtete, ergab eine
Untersuchung nun, dass der von den Beamten genutzte Taser mit den
falschen Batterien geladen war. Zudem sei die eingesetzte Kartusche an
Heiligabend 2007 bereits seit 17 Monaten abgelaufen gewesen. Dadurch
sei der Taser faktisch nicht funktionsfähig gewesen. Wer für die
Fehlfunktion verantwortlich sei, werde derzeit von der
Staatsanwaltschaft noch geprüft. Gegen die beteiligten Beamten des SEK
wird wegen Körperverletzung mit Todesfolge ermittelt.

Source: http://www.rp-online.de/public/article/aktuelles/panorama/deutschland/justiz/553826