[heise] Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble stoppt die Anschaffung eines
neuen Computersystems für das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV). Wie der Spiegel
in seiner kommenden Ausgabe berichtet, soll das BfV zunächst kein neues
Computersystem bekommen. Als Gründe nennt Schäuble "erhebliche Risiken"
bei der Auftragvergabe und die ungeklärte "Gesamtfinanzierung des
Vorhabens". Nach den schlechten Erfahrungen bei der Einführung des
neuen Fahndungssystems vom Bundeskriminalamt (BKA), das seinerzeit 60
Millionen Euro geschluckt hat, und dessen Einführung nach einem Fehlstart im Jahr 2002 um ein Jahr verschoben werden musste, fürchten Schäubles Ministeriale nun wohl ähnliche Probleme.
Für das bisher geplante System Nadis-neu seien die bereit gestellten
11 Millionen Euro bei weitem nicht ausreichend. Als kurzfristige
Alternative will das Ministerium ein bereits bestehendes Computernetz
im BfV ausbauen und erst in zwei Jahren über ein neues System
entscheiden. Das bisherige System Nadis stammt noch aus den 70er Jahren
und ist veraltet. Nadis-neu sollte vor allem den Zugriff aller
Verfassungsschutzbehörden auf die Daten von Extremismus-Verdächtigen
erheblich verbessern und dazugehörige Unterlagen wie Fotos und
Protokolle verwalten.
(pen/c’t)
Source: http://www.heise.de