Drohnen ersetzen die Kanonen: Die Industrie reagiert auf Klagen der Militärs

Der
Soldat der Zukunft begibt sich nicht mehr selbst in tödliche Gefahr. Er
schickt Roboter an die Front. Die Pariser Waffenmesse, die größte der
Welt, präsentiert die neuen Trends moderner Kriegsführung.

[hnp-online] Wer
hier keine Uniform trägt, wählt mit Vorliebe einen unauffälligen grauen
Anzug. Selbst wenig fantasiebegabte Besucher der im Norden von Paris
alle zwei Jahre stattfindenden internationalen Ausstellung von Waffen
und Militärtechnik für Landstreitkräfte (Eurosatory) fragen sich
beinahe zwangsläufig, wie vielen geradewegs einem Roman von John Le
Carré entsprungenen Geheimdienstagenten sie innerhalb von nur fünf
Minuten über den Weg gelaufen sind.
Bei etwas mehr Fantasie hingegen vermittelt so mancher Stand der
weltweit größten Waffenmesse den Eindruck, in die Kulissen der
Dreharbeiten für die nächste Folge von "Star Wars" geraten zu sein.
Eurosatory ist ein Schaufenster der Spitzentechnologie – und ein
Guckloch, welches einen Blick auf die kriegerischen
Auseinandersetzungen der Zukunft gestattet. 1200 Aussteller aus 50
Ländern – ein neuer Rekord – stellen in Paris noch bis heute die
Waffensysteme von morgen vor. Die deutsche Rüstungsindustrie ist mit 88
Unternehmen nach Frankreich ( 350) und den USA (126) am drittstärksten
vertreten.
Wer den Frieden will, bereite den Krieg vor, wussten schon die alten
Römer. Und dass die Zahl der "aktiven" Friedensbewahrer seit einigen
Jahren wieder auf dem Vormarsch sein muss, zeigt der steigende Umsatz
der Kanonenhändler: 2006 betrug er weltweit 67 Milliarden Euro.
Allerdings belegt Eurosatory, dass nicht Kanonen, sondern Drohnen im
Trend liegen. Den kleinen vollautomatischen Fluggeräten, die noch
gestern als Spielerei belächelt wurden, gehört längst die ganze
Aufmerksamkeit der Verteidigungsexperten. Ob mit Kameras oder Waffen
bestückt, ob zur Aufklärung ausgelegt oder zur Unterstützung von
Bodentruppen, die fliegenden Roboter werden geschickter und kleiner.
Selbst die Drohne von der Größe einer etwas übergewichtigen Libelle,
die durch den Spalt zwischen den Vorhängen eines Badezimmers spähen
kann, gibt es schon. Roboter beherrschen heutzutage nicht nur die
Entnahme von Bodenproben auf dem Mars, sondern verrichten immer
häufiger und perfekter Aufgaben. Sie entschärfen etwa Minen. Dies waren
vor kurzem noch, von Menschenhand verrichtet, reine
Himmelfahrtskommandos.
Aber so paradox es auch klingt, gerade die Waffenschau Eurosatory
unterstreicht, dass dem Schutz der Soldaten ein zunehmend hoher
Stellenwert eingeräumt wird. Die Rüstungsindustrie hat rasch auf die
Klagen der Militärs im Irak oder in Afghanistan reagiert. Gepanzerte
Truppentransporter der nächsten Generation wie der "Boxer" von
Rheinmetall oder der "Aravis" der Firma Nexter widerstehen selbst
schweren Minen, Brandsätzen und jedem Beschuss unterhalb mittelschwerer
Kanonen.

Source: http://www.hz-online.de/index.php?mode=full&cat=&open=&open_u=&&minDate=&begin=0&id=413306 

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One response to “Drohnen ersetzen die Kanonen: Die Industrie reagiert auf Klagen der Militärs”

  1. Eierbär

    Ich finde es interessant, daß man hier kommentieren kann aber keine Kommentare sieht.
    Ausserdem ist interessant, daß man hier seinen Namen angeben muß, die E-mail Adresse aber nicht.
    Einen Code muß ich ausserdem
    eingeben.
    Ich frage mich, wieviel Leute an sowas Interesse haben und die, die es haben,
    tatsächlich hier reinschreiben.
    Denn die, die sowas lesen, wissen genau was los ist.
    Was solls, hier habt ihr einen mehr.