Verschlüsselung: Lücken bei der Nutzung von Partitionen

[gulli.com] Eine aktuelle Untersuchung der University of
Washington, sowie von British Telecommunications, ist zu dem Ergebnis
gelangt, dass der Einsatz einer verschlüsselten Partition zu
gravierenden Sicherheitslücken führen kann, da zahlreiche
verschlüsselte Dateien Rückstände auf dem unverschlüsselten Teil der
Festplatte verursachen.

Betroffen davon seien in erster Linie beliebte Anwendungen, wie etwa die Dokumentenverschlüsselung von Word oder Google Desktop. Beide speicherten Teile von verschlüsselten Dateien auf dem nicht verschlüsselten Teil einer Festplatte, wo diese dann frei zugänglich wären.

"Die Information hüpft quasi vom verschlüsselten Bereich in den unverschlüsselten Bereich",
beschreibt Tadayoshi Kohno das Problem. Dieser ist Co-Autor der
Untersuchung und als Assistenzprofessor an der University of Washington
tätig. Seiner Meinung nach dürften von diesem Problem zahlreiche
weitere Anwendungen und sogar Betriebssysteme betroffen sein, die auf eine ähnliche Art verschlüsseln. "Ich
nehme an, dass es sich hier um ein verhältnismäßig großes Problem
handelt. Wir haben wahrscheinlich gerade erst an der Oberfläche
gekratzt."

Laut dem Wissenschaftler müssen sich Personen, welche eine
vollverschlüsselte Festplatte verwenden, keinerlei Sorgen machen. Die
Problematik beginnt, sobald eine Festplatte in zwei Partitionen
unterteilt wird, von der eine verschlüsselt und die andere
unverschlüsselt ist. Auch ein Verschieben von Daten auf einen verschlüsselten USB-Stick
sei als heikel zu betrachten. Getestet wurde die Problematik in erster
Linie mithilfe von Google Desktop, wo es den Wissenschaftlern gelang,
Elemente des Inhalts einer verschlüsselten Datei zu lesen, als die
erweiterte Suche des Programms verwendet wurde. Das Problem sei jedoch
nicht an Google oder Word gebunden, vielmehr sei es "ein Problem, auf welche Art und Weise diese Anwendungen mit dem verschlüsselten Bereich einer Partition interagieren.%2