Alarmierende Fehlerquote in französischer Polizeidatenbank

[heise.de] Die französische Polizeidatenbank STIC (Système de traitement des
infractions constatées) enthält extrem viele Fehler. Zu dieser
Schlussfolgerung kommt die französische Datenschutzaufsicht CNIL (Commission nationale de l’informatique et des libertés) in einem Bericht (PDF-Datei)
an Premierminister François Fillon. Ungenauigkeiten und Fehler in der
seit 1995 bestehenden, aber erst seit 2001 offiziell eingesetzten
Datenbank hätten CNIL zufolge dazu geführt, dass schätzungsweise eine
Million Bürger zu Unrecht entlassen wurden, oder eine Stelle erst gar
nicht antreten durften.

Das STIC-System speichert Angaben zu Verdächtigten und Verurteilten
von Verbrechen, aber auch zu den Opfern derselben. Die Datenbank, die
inzwischen zu der Hälfte der französischen Bevölkerung Informationen
umfasst, wird zirka 20 Millionen Mal pro Jahr von der Polizei zu Rate
gezogen. Wie nun die Datenschützer des CNIL feststellten, enthalten 83
Prozent der Eintragungen Fehler. Diese variieren von einfachen
Tippfehlern bis hin zu Personenverwechslungen, wobei aus Opfern
plötzlich Täter wurden. Als größtes Manko bemängeln sie die häufig
fehlenden, aber dringend nötigen Aktualisierungen des Systems. So
hätten Tatverdächtigte auch nach einem Freispruch durch den Richter
kaum Chancen auf eine Rehabilitation.

Source: http://www.heise.de