Beute mit dem Einsatz künstlicher DNA aufspüren. Nach dem Vorbild
Großbritanniens und der Niederlande sollen die Bremer ihre Wertsachen
mit dem unsichtbaren Stoff markieren, erläuterte die Polizei am
Dienstag. Falls die Dinge gestohlen würden, wären sie über den
Markerstoff dem Besitzer zuzuordnen; Diebe und Hehler könnten leichter
überführt werden.
Künstliche DNA ist eine unsichtbare Substanz, die unter ultraviolettem
Licht sichtbar wird. Jede produzierte Charge ist einzigartig. Die
Substanz haftet an Gegenständen dauerhaft, an Haut etwa sechs Wochen.
Sie ist nicht gesundheitsschädlich.
Die Zahl der Einbruchdiebstähle liegt in Bremen weit über dem
Durchschnitt der deutschen Großstädte. Bis Ende April sollen besonders
einbruchgefährdete Wohngebiete für ein Pilotprojekt ausgewählt werden.
Zudem will die Polizei Sponsoren und Partner gewinnen, um die pro
Haushalt etwa 60 Euro teure Substanz kostenlos abgeben zu können.
Schilder in den Hausfenstern sollen den Einsatz der Kunst-DNA anzeigen
und so Räuber abschrecken. Später will die Polizei allen Bürgern den
Einsatz der Substanz ermöglichen.
In Großbritannien ist die Substanz seit mehr als acht Jahren im
Einsatz. Laut Begleitforschung habe es in markierten Wohnbereichen
praktisch keine Einbrüche mehr gegeben, sagte der stellvertretende
Leiter der Schutzpolizei, Dirk Fasse. Zwar seien sie dafür in anderen
Gebieten häufiger geworden. Unter dem Strich hätten sich die Fallzahlen
aber um 80 Prozent reduziert.
Fasse verwies auf eine Befragung unter 101 Inhaftierten: 91 Prozent
kannten die künstliche DNA, und 74 Prozent erklärten, dass
Hinweisschilder sie von der Tat abgeschreckt hätten. ap
Quelle: fr-online.de