In Großbritannien sollen Straftaten und die verhängten Urteile in Zukunft ins Internet gestellt werden.
[gulli.com] Diese Maßnahme gehört zu einem umfangreichen Maßnahmenpaket, das Justizminister Jack Straw heute vorstellte. Anhand der Informationen auf der Website sollen Bürger feststellen können, welche Einbrecher, Räuber und andere Kriminelle in ihrer Gegend vor Gericht standen und welche Strafen gegen diese verhängt wurden.
Das Programm, das sich momentan im Testbetrieb befindet, baut auf der Beliebtheit bisheriger "crime mapping"-Dienste auf und soll den Bürgern ermöglichen, sich besser über Kriminalität und deren Bekämpfung in ihrer Gegend zu informieren. Außerdem sollen sie ermutigt werden, zu den verhängten Strafen ihre Meinung zu äußern. Durch diese Maßnahmen soll das Vertrauen in das Justizsystem gestärkt und die in Großbritannien steigende Kriminalität eingedämmt werden. "Dies ist ein weiterer wichtiger Schritt in unseren Bemühungen, sicherzustellen, dass das Justizsystem für die Menschen arbeitet, denen es dient, und dass sie mitreden können, wie Gerechtigkeit ausgeübt wird, und sehen können, dass sie ausgeübt wird," sagte ein Sprecher aus Regierungskreisen.
Dieser Internet-Dienst dürfte die kontroverseste der geplanten Maßnahmen sein und Datenschützer auf die Barrikaden treiben. Justitia, UK, Gefängnis, online, GefängnisAllerdings könnten sich auch andere geplante Maßnahmen als problematisch erweisen. So sollen beispielsweise Menschen, die aufgrund begangener Straftaten zu gemeinnütziger Arbeit verurteilt wurden, in Zukunft bei ihrer Tätigkeit orange Warnwesten mit der Aufschrift "Community Payback" tragen. Dagegen sprechen sich beispielsweise Bewährungshelfer aus, die befürchten, dass dies die Verurteilten zum Ziel von Angriffen macht. (Annika Kremer)
(via Daily Mail, thx!)
Source: http://www.gulli.com/news/gro-britannien-verurteilungen-2009-04-29/