Grenzschutz-Einsatz: Österreichs Polizei in Griechenland

Die österreichische Polizei beteiligte sich am Frontex-Spezialeinsatz auf Lesbos. Hubschrauber waren fünf Wochen lang auf Patrouille.

[http://t.com] Klagenfurt – Einen Spezialeinsatz hat die österreichische Flugpolizei hat in den vergangenen fünf Wochen absolviert. Ein Helikopter wurde auf der griechischen Insel Lesbos stationiert und flog täglich Patrouillen, um illegale Migranten, die in Schlauchbooten von der nahen türkischen Küste die Insel erreichen wollen, aufzuspüren.

Am Dienstagabend landete der Helikopter mit den beiden Piloten in Klagenfurt, Crew-Kommandant Helmut Metzler zog im APA-Gespräch eine positive Bilanz. Der Einsatz wird von der europäischen Grenzschutz-Agentur Frontex durchgeführt und von 22 EU-Mitgliedsstaaten unterstützt.

Die "Operation Poseiden", die seit Mitte März auf Lesbos, Kios, Samos und Leros läuft, wurde notwendig, weil Griechenland der Migranten nicht mehr Herr wurde. "Die Ostküste von Lesbos ist übersät mit Schlauchbooten und Schwimmwesten, im Hafen türmen sich ebenfalls Boote und Außenbordmotoren", erzählt Metzler.

Seit Beginn der Patrouillen sei die Zahl der Flüchtlinge jedenfalls bereits abrupt gesunken. Fünf Crews – bestehend aus vier Personen – waren jeweils eine Woche im Einsatz. Die zwei Piloten, ein Techniker und ein Flight Operator flogen jeweils sieben Tage lang ihre morgendlichen Fix-Patrouillen von zwei bis drei Stunden Dauer.

"Manchmal wurden wir auch am Abend angefordert", so Metzler. Der Republik Österreich entstanden dadurch keine Kosten, der Einsatz wird von Frontex bezahlt. Metzler, der normalerweise im Vorarlberger Hohenems stationiert ist, flog mit seinem Pilotenkollegen Sven Kronheim (Wien) die Ecureuil AS 355 N zurück nach Österreich. "Wir sind gestern in der Früh in Mytilini abgeflogen und mit einigen Tankstopps bis Bari gekommen, wo wir übernachtet haben", berichtet Kronheim.

Bei den täglichen Patrouillenflügen war ein griechischer Kollege stets mit an Bord. Los ging es immer im Morgengrauen. Metzler: "Wenn es dann langsam hell wird, sind zahllose Boote unterwegs, viele davon sind Fischerboote."

Von der Luft aus könne rasch abgeklärt werden, ob es sich um Flüchtlinge handle. "Ist das der Fall, wird die Küstenwache alarmiert, die dann mit einem ihrer Speedboote losfährt." Rund 400 "Aufgriffe", wie das Aufbringen im Polizeijargon heißt, wurden von den Österreichern registriert. Auch wenn der österreichische Helikopter nun wieder in der Heimat ist, geht die Luftüberwachung weiter.

Metzler: "Unseren Job hat jetzt ein Team aus Luxemburg übernommen, in zwei Wochen werden sie von Kräften aus Litauen abgelöst." Die Zusammenarbeit der internationalen Kräfte funktioniere ausgezeichnet, ebenso die Kooperation mit den griechischen Kollegen. Der Tiroler Metzler hat bereits Auslandserfahrung, im Vorjahr war er in Rumänien im Einsatz.

Für die österreichischen Piloten war es jedenfalls eine Herausforderung, über dem Meer zu fliegen. "Ohne Instrumentenflug geht da gar nichts, wenn kein Wind ist, hat man nur eine blaue Fläche und keinen Horizont, das ist nicht ganz einfach", erklärt Metzler. Grundvoraussetzung ist Praxis im Nachtsichtflug, auch Englischkenntnisse sind unabdingbar. Dazu kommt, dass der Hubschrauber natürlich mit Rettungsinseln und Schwimmwesten ausgerüstet sein muss, Equipment, das in der Heimat im Normalfall nicht an Bord ist.

Die Woche war laut den Beteiligten jedenfalls durchaus anstrengend. Aufstehen um vier Uhr früh, Abflug um fünf, dann zwei bis drei Stunden in der Luft. "Danach muss der Helikopter täglich gründlich gewaschen werden, weil alles voller Salz ist." Danach müssten Berichte geschrieben werden. "Es hat ja jeden Tag mindestens einen Aufgriff gegeben", berichtet Metzler.

Die "Operation Poseidon" läuft noch bis Jahresende. Vorläufig ist kein weiterer heimischer Einsatz vorgesehen. "Bei Frontex hat man aber mit unserer Arbeit viel Freude gehabt", sagt Metzler. Er will jedenfalls bei nächster Gelegenheit wieder an einem Auslandseinsatz teilnehmen, ebenso wie Kronheim. (APA)

Source:  http://tt.com/tt/home/story.csp?cid=11179406&sid=57&fid=21

One response to “Grenzschutz-Einsatz: Österreichs Polizei in Griechenland”

  1. isistris

    vielleicht könnt ihr damit was anfangen, alles relativ aktuell und untergegangen…:
    http://libcom.org/…sylum-seekers-lesbos-03082009
    hier noch ne übersetzung aus elefterotipia in comment von stassa am 4.8. um 4:09
    http://deviousdiva.com/…greek-illegal-immigrant/
    und:
    http://www.turkishpress.de/…BCste-schwimmen14204