Das Institut für Wirtschaftsinformatik (IWi), ein Forschungsbereich des DFKI, hat das Projekt R4eGov zur länderübergreifenden Integration von staatlichen Diensten erfolgreich abgeschlossen.
[juraforum.de] Ziel des Projektes war es, Konzepte und Technologien für eine sichere und flexible Zusammenarbeit von öffentlichen Verwaltungen zu entwickeln. "In Zeiten der Globalisierung gewinnt die rasche und nahtlose Zusammenarbeit von Behörden über Ländergrenzen hinweg zunehmend an Bedeutung", so Dr. Dirk Werth, Leiter Business Integration Technologies des DFKI. "Mit R4eGov werden organisationsübergreifende Prozesse zwischen Europäischen Verwaltungen ermöglicht."
Im Fokus des Projektes stand dabei eine sichere Datenverbindung zwischen der europäischen Justizbehörde Eurojust, der europäischen Polizeibehörde Europol und den jeweiligen nationalen Behörden.
In einem Pilotszenario wurde die bisher sehr papierlastige Kooperation in eine sichere elektronische Interaktion umgewandelt, was eine schnellere und effektivere Verfolgung der Straftaten in Europa möglich macht. Das Kontaktieren zahlreicher Behörden erforderte oft viel Zeit, was beispielsweise das Ausstellen von Haftbefehlen unnötig verzögerte. In dem durch R4eGov realisierten Pilotszenario kann Eurojust jetzt unmittelbar auf die benötigten Informationen wie Kriminalakten und Formulare zugreifen. Zudem kann Europol Informationen für Eurojust, zum Beispiel aktuelle Beweise, ebenfalls über eine Schnittstelle zur Verfügung stellen. So können beide Behörden sicher miteinander kommunizieren; Verfügungen können schneller umgesetzt werden.
R4eGov ist ein Projekt innerhalb des Schwerpunktes "E-Government und Interoperabilität" des Forschungsbereichs IWi des DFKI. Dieser zielt auf die Verbesserung von öffentlichen Verwaltungen durch Informations- und Kommunikationstechnologien sowie auf die reibungslose Zusammenarbeit der verschiedenen Verwaltungsorganisationen und der eingesetzten IT-Systeme.
Die in R4eGov entstandene Lösung bietet eine höhere Transparenz von organisationsübergreifenden Geschäftsprozessen nicht nur im Rahmen der europaweiten Strafverfolgung. Die Architektur implementiert moderne Prinzipien der Service-orientierten Architektur und ist kompatibel zu kommerziellen Geschäftsprozessmanagement-Tools wie ARIS, wodurch eine breite Anwendbarkeit der Architektur in verschiedenen Verwaltungen unterstützt wird.
Das DFKI arbeitete im Rahmen des Projektes mit insgesamt 19 Partnern von 7 EU-Ländern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung zusammen. Dazu zählten neben Europol und Eurojust unter anderem SAP, Thales, Unisys sowie der Bundesgerichtshof und das österreichische Bundeskanzleramt. Das Forschungsprojekt wurde von der Europäischen Kommission im 6. Forschungsrahmenprogramm gefördert.
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