Roncá – Seit Mitte September wurden unter großer Geheimhaltung komplexe Übungen durchgeführt. Internationale Übung mit großem Kräfteaufgebot und die Leute denken, "dass die Terroristen da sind".
Von Paola Dalli Cani
6.11.2009
Roncá – Roncá hat sich zu Spolarni gewandelt, einem Dorf im imaginären Ambrien, wo die transnationalen Peacekeeping-Kräfte nach einem Bürgerkrieg, bei dem sich die Ethnien der Ambriner und der Askalos gegenüber standen, die Stabilität wier herstellen sollen. Das ist das Szenario, das eineinhalb Monat lang unter Federführung der vom General Silvio Caselli geleiteten Carabinieri 700 Angehörige von diversen europäischen Polizeikräften bei der Übung "European union police forces training" eingebunden hat.
Hauptquartier war die Kaserne Chinotto in Vicenza, dem Sitz des Coespu (excellence center für die stability police units). Die praktischen Übungsaktivitäten erfolgten im Umland von Vicenza, im ehemaligen Kriegsstützpunkt von Roncá. Obwohl die Europäische Union in Roncá in die Modernisierung und Reaktivierung von Anlagen investiert hat, wurde Roncá gerade wegen dem (einem Nachkriegsszenario ähnelndem) Zustand der Verwahrlosung ausgewählt, in dem sich der einstige Stützpunkt der Luftwaffe seit der 1995 erfolgten Schließung 1995 befindet.
In Roncá sind Delegationen der Polizeien und Gendarmerien aus Österreich, Belgien, Slovenien, Frankreich, Tscheschische Republik, Vereinigtes Königreich, Portugal, Estland, Malta, Deutschland, Türkei, Finnland, Rumänien, Litauen, Spanien, Lettland, Österreich, Zypern, Estland, Griechenland, und Polen eingetroffen. Für Italien haben Carabinieri, Polizia di Stato und die Guardia di Finanza an den Übungen Teil genommen.
Zweck des Trainings, das ab Mitte September in drei Blöcken über jeweils zwei Wochen abgewickelt wurde, ist auch die Perfektionierung von gemeinschaftlichen Vorgehensweisen unter den verschiedenen Polizeiorganisationen – eine der grundlegenden Tätigkeiten hinsichtlich des Aufbaus der Europäischen Gendarmerie, deren Hauptquartier Eurogendfor genau in der Chinotto-Kaerne untergebracht ist.
Über eineinhalb Monate ist es ein ständiges kommen und gehen von Männern und Fahrzeugen, Carabinieri-Hubschrauber inklusive, und die Fantasie der Bevölkerung von Longare ist durch gegangen. Man hörte die unterschiedlichsten Gerüchte von Mund zu Ohr: Reaktivierung von Stützpunkten zum Zweck des Testens neuartiger Waffen, internationale Terrorbedrohung, Jagd auf gefährliche Verbrecher.
Der Grund, weshalb es nur am Ende des Trainings möglich ist, über das, was sich tatsächlich ereignet hat zu berichten, liegt in den Bedingungen der Durchführung des Trainings, die alle Teil nehmenden Militärs in den vierzehn Tagen der jeweiligen Blöcke dazu gezwungen waren, in einer Parallelwelt zu leben. Verlautbarungen über die Formel des Trainings im Vorfeld hätte also irgendjemand ein Vorteil einbringen können: für die Eupf 2009 (Das erste Training fand vergangenes Jahr in Frankreich statt) Trainingsverantwortlichen, die auch bei Vergabe von Noten für die Zeugnisse der europäischen Polizeikräfte auf dem Training schöpfen, undenkbar.
Hinter jener Art gigantischer Folmproduktion, die das Training der europäischen Polizeien gewesen ist, liegt die Arbeit von Eineinalb Jahren: für drei Blöcke wurden Szenarios, Örtlichkeiten und Situationen nachgestellt, bei denen die Teilnehmer aufgerufen sind, sich zu messen. Das Storyboard, das an das erinnert, was sich real auf dem Balkan zugetragen hat, wurde von 15 Personen unter der Regie des Oberleutnants Leonardo Albesi (7. Regiment der Carabinieri in Laives, Provinz Bozen)zusammengestellt, der am Montag nach Afghanistan aufbricht.
Fünfzehn Personen, um zu sagen, eben so viele Spezialisierungen, die ins Feld gebracht wurden, um eine Geschichte zu schreiben, die in der Lage ist, führ jede unter ihnen Übungsflächen zu bieten: so kam es, dass Polizeikräfte an manch‘ (echtem) Flughafen zum Zweck der Jagd auf (falsche) Kriminelle Kontrollposten einrichteten.
