[ilgiornaledivicenza.it] Vicenza. in der Kaserne Chinotto packen sie die Koffer für Haiti. Auch wenn noch nichts entschieden wurde, werden die Kräfte der Europäischen Gendarmerie mit Sitz in Vicenza zu den 1500 Polizisten gehören, die im Begriff sind, zur durch das Erdbeben verwüsteten Karibischen Insel aufzubrechen. Wie auch andere Länder, schickt sich Italien an, eine beträchtlichen Zahl Carabinieri zu entsenden, um zur öffentlichen Sicherheit beizutragen und Hilfslieferungen zu beschützen. Darauf weisen mehrere qualifizierte Quellen hin – auf der einen wie auf der anderen Seite des Atlantischen Ozeans.
Als erster hat in Brüssel der Staatssekretär des Außenministeriums Vincenzo Scotti davon gesprochen, der eine Zahl von einigen Dutzend Männern in den Raum gestellt hatte. Im laufe des Tages nahm die Zahl nach den neuen Uno-Anfragen jedoch zu, so dass es sich ingesamt um 200 Carabinieri handeln könnte. Scotti mutmaßte eine Teilnahme Italiens in herausragende Rolle an einer um die 150 Männer starke Kraft der Europäischen Gendarmerie. Eine Kraft, die laut dem UNO-Beauftragten für Peacekeeping Alain Leroy wahrscheinlich unter italienischer Leitung stehen wird.
Wenige Stunden später hat UNO-Generalsekretär Ban Ki-Moon dem möglicherweise schon am Dienstag zu einer raschen Erteilung grünen Lichts bereiten Sicherheirsrat seine Forderungen dargelegt: in etwa 2000 Militärs und ungefähr 1500 Polizisten zusätzlich. Einen großen Teil der Militärs wird Brasilien, der derzeitige Spitzenreiter unter den Beitragleistenden stellen (das bereit ist, sein Kontingent in der Minustah, der Peacekeeping-Kraft, zu verdoppeln).
Dem französischen UNO-Botschafter Gerard Araud zufolge werden die Polizisten weitestgehend von der EU gestellt werden. Quellen aus dem Ministerium mutmaßen eine hohe Anzahl Carabinieri. Qualifizierte Quellen aus Rom bestätigen, unter Hinweis darauf, dass "Volumen" und "Form" noch fehlen, dass die Planung des im Bereich der von der UNO angeforderten Polizeikräfte nach Haiti zu entsenden Carabinieri-Kontingenten in vollem Gange ist. Italien hat seine Bereitschaft erklärt. Jetzt, betonen die Quelen, plant man das mögliche Aufgebot der Arma. Die benennung von Zahlen ist daher noch verfrüht, der multinationale Kontingent wird aus etwa 1500 Männern bestehen, es wurde aber noch nicht entschiden, wie viele die Carabinieri sein werden (auch wen von ein paar Hundert die Rede ist), und es ist zu früh, um zu sagen, wem man Kommandoaufgaben erteilen wird.
Bezüglich der auszuführenden Aufträge weiß man hingegen schon, dass es darum gehen wird, die vor Ort anwesenden Polizeikräfte zu verstärken, zur Wahrung der öffentlichen Ordnung beizutragen, protection force Aktivitäten durchzuführen und, kurzum, all jene Tätigkeiten auszuüben, in denen eine Polizeikraft militärischer Ordnung wie die der Arma dei Carabinieri spezialisiert ist. Tätigkeiten, die die Carabineri übrigens bereits bei vielen Auslandsmissionen ausgeübt haben, in dem sie sich die Msu (Multinational Special Units) "ausgedacht" haben, die weltweit derart Schule gemacht hat, dass sie zu einem Vorbildmodell geworden ist. Wegen der Art und Weise, wie sie innerhalb dieser Strukturen operiert haben, gratulierten selbst die Amerikaner den Carabinieri mehrmals.
Wie angedeutet, ist es nicht ausgeschlossen, dass Eurogendfor, die aus Polizeikräften militärischer Ordnung Italiens, Frankreichs, Spaniens, Rumänien und Hollands zusammen gesetzte europäische Kraft Eurogendfor mit sitz in Vicenza Teil des von der UNO angeforderten Kontingenten werden könnte.
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