DD: „Pepperball“ Premiere

Wie von der BILD Zeitung bereits vorzeitig "enthüllt", setzten die
Bullen in Dresden zum ersten Mal auf eine Distanzwaffe: nicht die seit
dem 2.Juni 07 in Rostock viel geforderten Gummigeschosse sondern sog.
Pepperballpistolen, welche mit Pfefferstaub gefüllte Kugeln abfeuern.

[indymedia.org] Im Bereich einer Bahnunterführung am Bischofsweg wurde die Waffe zum ersten Mal gegen DemonstrantInnen eingesetzt.
Eine Woche vor dem Naziaufmarsch in Dresden wurde von Sachsens
Innenminister Ulbig extra eine Verordnung erlassen, welche seinen
Beamten im Einsatz bei den Gegenprotesten den Gebrauch der
Pfefferpistolen erlaubte. Streng geheim natürlich, dennoch wurde die
Informationen frühzeitig von der BILD veröffentlicht – vermutlich zu
Abschreckungszwecken. Der Einsatz der Distanzwaffen kann vor allem beim
Abfeuern aufs Gesicht schwere Verletzungen verursachen, solche Fälle
gab es bereits in einigen Kantonen der Schweiz.

Das
Thema wurde im Vorhinein ausgiebig auf Indy diskutiert, daher dürften
wohl die meisten Leute sich bereits darauf eingestellt haben mit
Pfefferstaub beschossen zu werden als sie nach Dresden fuhren.
Zum
ersten Mal eingesetzt wurden die Pfefferpistolen schließlich bei
Auseinandersetzungen an einem Bahnübergang auf dem Bischofsweg. Aus
einem Mob von Bundesbullen heraus wurde eine Gruppe Militanter mit
Pfefferkugeln beschossen, allerdings nicht direkt. Mit 3
Pfefferpistolen schossen die Bullen die Kugeln mehrfach ca. einen
halben Meter vor die Füße der GenossInnen, etwa 90% der Kugeln
zerplatzten beim Aufprall, und erzeugten eine dichte Wolke aus
Pfefferstaub.

Die Premiere der Waffe ermöglichte den Bullen
zumindest einen kleinen Etappensieg, die Gruppe setzte zum Rückzug an –
allerdings nicht ohne vorher einige der liegen gebliebenen Kugeln
einzustecken.

Es bleibt abzuwarten, ob die Bullen die Waffe
auch weiterhin bei Riots einsetzen werden. Das wird sich vermutlich am
1.Mai in Berlin zeigen.

Source: http://de.indymedia.org/2010/02/273556.shtml