Aufklärung mit Luftschiff

Die durchgehende Aufklärung aus der Luft scheitert an der begrenzten Flugdauer und der meist notwendigen Eigenbewegung der Luftfahrzeuge. Ein Ausweg scheint sich mit der Nutzung von Luftschiffen anzudeuten.

[wehrwirtschaft] Luftschiffe können lange Zeit an einer Stelle und somit quasi dauernd Aufklärungsergebnisse liefern. Das U.S. Army Space and Missile Defense Command un das Army Forces Strategic Command suchen seit Jahren nach einem solchen Luftschiff. Gefordert wird eine Verweildauer von mehr als drei Wochen in 6 000 Metern Höhe mit einer Nutzlast von 1,2 Tonnen für Aufklärungssensoren, die eine Sichtweite bis zu 280 km erlauben sollen. Das Gefährt muss eine Dauergeschwindigkeit von 37 km/h und eine Spitzengeschwindigkeit von knapp 150 km/h erreichen. Es soll sowohl bemannt (für Überführungsflüge) als auch unbemannt (für Aufklärungseinsätze) fliegen können.
Lockheed Martin hat einen Kandidaten für das LEMV (Long Endurance Multi-intelligence Vehicle) vorgestellt, dessen Gasinhalt für 80 Prozent des Auftriebs sorgt; die restlichen 20 Prozent müssen durch Aerodynamic erzeugt werden. Für die Operation in Bodennähe ist das LEMV mit Vertikalgebläsen (ähnlich wie bei Hovercraft- Fahrzeugen) ausgestattet. Testflüge im Auftrag der Bedarfsträger sind für 2011 angesetzt. Die Bewerber müssen je einen Flug in niedriger Höhe, mehrtägig in Operationshöhe und einen dreiwöchigen Langstreckenflug absolvieren.

Source: wehrwirtschaft 5/2010 – 8. März 2010