Kontrollgelüste aus dem Orbit

Matthias Monroy

Die von der EU anvisierte Satellitenaufklärung auch für
Sicherheitsbelange kommt in die "operationelle Phase"

[heise.de] Mit einstimmiger Beschlussfassung hat der parlamentarische Ausschuss für
Industrie, Forschung und Energie (ITRE) vor zwei Wochen grünes Licht
für die neue Verordnung der Europäischen
Initiative für die Globale Umwelt- und Sicherheitsüberwachung

(GMES) gegeben. GMES ist neben Galileo das derzeit ambitionierteste
Programm im Bereich der EU-Satellitenforschung. Während Galileo als
Satellitenpositionierungsdienst eine Alternative zum GPS entwickeln
soll, liegt der Kernbereich für GMES in Umwelt- und Sicherheitsaufgaben (Migrationskontrolle
aus dem All
). Einer der sechs
Satelliten ist bereits im Orbit unterwegs, bis 2014 soll das
Gesamtprojekt voll einsatzbereit sein und eine weltweite Überwachung von
Land, Ozeanen und Atmosphäre gewährleisten.

Ergänzt durch luft-, land- und seegestützte Instrumente (etwa Ballons
zur Erfassung stratosphärischer Daten, Instrumente auf Schiffen und
Schwimmkörpern, Messstationen, Seismographen) gibt GMES Karten,
Datenreihen, Berichte und automatisierte Alarmmeldungen aus. In
zahlreichen Forschungsprogrammen wird die Integration von Radar,
Infrarot- und Wärmebildkameras oder Sonar vorangetrieben. Auch Drohnen,
die in mehreren Kilometern Höhe operieren, sollen eingebunden werden.
Die technische Leitung des Gesamtprojekts obliegt der Europäischen
Raumfahrtagentur (ESA), als deutscher Kooperationspartner ist das
Deutsche Luft- und Raumfahrtzentrum (DLR) bzw. dessen Zentrum für
satellitengestützte KrisenInformation (ZKI) verantwortlich.


Neue Bestimmungen zu Management und Datenzugang

In der vorgesehenen Änderung der GMES-Verordnung, deren Entwurf
seit letztem Jahr in wesentlichen Teilen überarbeitet
wurde, soll das Programm von 2011-2013 in einer neuen Tranche mit 107
Millionen Euro aus dem EU-Haushalt finanziert werden. Hinzu kommen 209
Millionen Euro, die GMES ohnehin aus Mitteln des 7.
Forschungsrahmenprogramms
(FP7) erhält. (weiter auf heise.de)