J. de St. Leu, Matthias Monroy
Die Mailänder Stadtverwaltung will schrittweise alle Videodaten
öffentlicher Kameras mittels Software auf "verdächtiges Verhalten"
scannen
[heise.de] Als eine der ersten europäischen Städte hat Mailand eine Software
eingeführt, die Daten aus öffentlichen Überwachungskameras automatisiert
auf zuvor klassifiziertes, unerwünschtes Verhalten analysiert und
gegebenenfalls einen Alarm ausgibt. Während herkömmliche Kameras
permanente Panorama-Aufnahmen erzeugen, soll das auf biometrischen
Verfahren basierende System genauer hinsehen, den Beamten die Arbeit
erleichtern und Hinweise zum Eingreifen geben. Hierfür hatte die Polizei
in den vergangenen Wochen eine neuerliche Testphase durchgeführt.
Die Abdeckung mit Kameras im öffentlichen Raum zählt laut der Mailänder
Tageszeitung Corriere
della Sera mit derzeit 1.326
städtischen Kameras zu einer der höchsten Europas. 2007 hatte die Stadt
allein 60 Millionen Euro für 700 neue CCTV-Kameras investiert. Hinzu
kommen 1.300 Geräte an den drei Metro-Linien sowie private Systeme in
Banken und Shopping Malls. Die Polizei verfügt zudem über zwei
Helikopter und Fahrzeuge mit mobiler Leitstellentechnik.
Das von der städtischen Gemeindepolizei betriebene Überwachungsnetz
hatte zunächst hervorragende Dienste bei der Verfolgung von
Verkehrssündern geleistet. Immerhin 3 Millionen Mal wurde 2008 zur
Kasse gebeten – eine Million
Strafzettel mehr als im Vorjahr. In einer zweiten Stufe steht nun der
Ausbau automatisierter Kriminalitätsbekämpfungssysteme bevor.
Die kriminalpolizeiliche Tätigkeit der einst ausschließlich im Verkehrs-
und Meldewesen sowie der Gewerbekontrolle tätigen Gemeindepolizisten
nahm derart zu, dass hierfür eigens ein so genanntes "Zentralbüro für
Verhaftungen" eingerichtet wurde. (weiter auf heise.de)
Sich möglichst auffällig, unvorhersagbar und seltsam verhalten … am besten massenhaft.
Wider die Norm!