Laboratorium zur Entwicklung und Erprobung polizeilicher und
militärischer "crowd control": der Doppel-Gipfel von G8 und G20 ruft
Polizei, Militär und private Sicherheitsdienste auf den Plan
Gipfelproteste und internationale Sportereignisse sind Laboratorien
zur Entwicklung und Erprobung polizeilicher und militärischer "crowd
control". Nach den olympischen Spielen wollen sich im Juni die G8 und
G20 in Kanada treffen. Die Sicherheitsmaßnahmen für den Doppel-Gipfel
sollen mit mindestens 131 Millionen Euro zu Buche schlagen.
[heise.de] Zwei Jahre vorher
und damit ungewöhnlich früh hatte die kanadische Regierung als
Tagungsort für den diesjährigen G8-Gipfel das Golf-Ressort Huntsville
im Bundesstaat Ontario bekanntgegeben. Nach der sogenannten "Finanzkrise" und dem Wiedererstarken der "Gruppe der zwanzig wichtigsten Industrie- und Schwellenländer"
(G20) ist Kanada auch Ausrichter des halbjährlichen G20-Treffens. Für
beide Gipfel werden Buchungen von rund 50.000 Hotelbetten erwartet,
darunter für Delegierte, ihre "Entourage" sowie Journalisten und
Service-Mitarbeiter.
Um die "Sicherheitsarchitektur" beider Ereignisse nicht zu gefährden,
wurde der ursprünglich ebenfalls im kleinen Huntsville geplante
G20-Gipfel nach Toronto, Hauptstadt des Bundesstaats Ontario und rund
200 Kilometer vom Golfplatz in Huntsville entfernt, verlegt. Die
Gipfelchoreographie sieht vor, den G8 am 25. Juni abzuhalten, gefolgt
vom G20 am 26. und 27. Juni im Metro Toronto Convention Centre in
Toronto, wo zahlreiche Großbanken mit ihren Hauptquartieren residieren.
Das Protestbündnis Toronto Community Mobilization Network
(TCMN) bereitet seit letztem Jahr umfangreiche Demonstrationen und
Blockaden vor, gemäß den Organisatoren ist "jede Art politischen
Dagegenseins" willkommen. (weiter auf heise.de)