Rote Karte für kriminelle Inhalte im Netz

[cop2cop.de] Innenminister Lorenz Caffier stellte heute als Schirmherr eine
langfristig angelegte Kampagne gegen Kriminalität im Internet vor. Mit
der Initiative “NETZVERWEIS -GEMEINSAM GEGEN INTERNETKRIMINALITÄT” wird
der Grundgedanke der bereits bestehenden Aktivitäten für ein sicheres
Internet weiter ausgebaut. Mehr noch als
bisher soll die Initiative durch eine Neuausrichtung bekannt gemacht
werden. Dazu wurde der Webauftritt grundlegend überarbeitet und eine
neue Kampagne mit dem Namen “NETZVERWEIS” entwickelt. Die Anwender
sollen über Gefahren bei der Nutzung des Internets aufgeklärt werden und
Tipps für den sicherheitsbewussten Umgang mit diesem Medium erhalten.
Über die neue Seite hat jeder Internetnutzer die Möglichkeit, der
Polizei schnell, unkompliziert und gegebenenfalls auch anonym über eine
Online-Meldestelle Hinweise zu Seiten mit Inhalten aus den Bereichen

  • Kinderpornographie
  • Extremismus
  • Computerkriminalität

zu übermitteln. Diese Hinweise gehen direkt beim LKA ein und werden
dort inhaltlich geprüft. Liegt der Verdacht einer strafbaren Handlung
vor, werden hier eine Anzeige aufgenommen sowie weitere strafprozessuale
Maßnahmen eingeleitet.

Innenminister Caffier: “Unter der neuen Internetseite
www.netzverweis.de wird deutlicher als bisher herausgestellt, dass die
über die Online-Meldestelle eingehenden Hinweise durch Mitarbeiter des
Landeskriminalamtes M-V entgegengenommen, bewertet und bearbeitet
werden. “Mit dem neuen Logo der Initiative machen wir unübersehbar klar,
dass wir der Kriminalität im Internet die rote Karte zeigen.”

Der Minister verwies darauf, dass die Internetkriminalität in den
kommenden Jahren einen Schwerpunkt in der Kriminalitätsbekämpfung in
Mecklenburg-Vorpommern bilden wird. “Wir haben diese Entwicklung auch
bei der Polizeistrukturreform berücksichtigt und werden diesen Bereich
personell verstärken. Ich hatte bereits bei der Vorstellung der
Polizeilichen Kriminalstatistik 2009 ausgeführt, dass sich die Anzahl
der mit Hilfe des Internets begangenen Straftaten in
Mecklenburg-Vorpommern im vergangenen Jahr nahezu verdoppelt hat. Wurden
im Jahr 2008 noch 1.881 solcher Delikte gezählt, so waren im
vergangenen Jahr bereits 3.686 Straftaten zu verzeichnen. Allein bis
Ende Mai 2010 sind für Mecklenburg-Vorpommern bereits mehr Straftaten
mit dem Tatmittel Internet zu verzeichnen (2016) als im gesamten Jahr
2008,” so Lorenz Caffier.

Der Schaden, der durch die Internetkriminalität in
Mecklenburg-Vorpommern insgesamt entstanden ist, ist von ca. 720.000
Euro im Jahr 2008 auf rund 1,2 Millionen Euro im Jahr 2009 angewachsen.
Diese Entwicklung verdeutlicht, dass in diesem Deliktsfeld zukünftig
eine weitere, sehr deutliche Zunahme der Fallzahlen und der
Schadenssummen zu erwarten sein wird.

Source: http://www.cop2cop.de/2010/06/28/rote-karte-fur-kriminelle-inhalte-im-netz