Rückwärts und vorwärts gerichtete Überwachung


Matthias Monroy


In neuen Forschungsprojekten fördert das Bundesministerium für
Bildung und Forschung die automatisierte Auswertung von Bildern aus
Videoüberwachung und Datenbanken

[heise.de] Im Rahmen seiner "High-Tech-Strategie" bestückt das
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fünf Projekte zur
intelligenten Auswertung von Bild- und Videodaten durch
"Mustererkennung"
. Die Vorhaben sind
Teil des Programms "Forschung
für die zivile Sicherheit"
.
Im Projekt "CamInSens" wollen die beteiligten Partner etwa
"personeninduzierte Gefahrensituationen" aus verteilten, vernetzten
Kamerasystemen automatisiert erkennen. Das "intelligente Videosystem"
soll eine praxistaugliche und rechtskonforme Plattform bereitstellen,
die potenzielle Gefährdungssituationen unmittelbar erkennt und per Alarm
darauf "aufmerksam macht".

Die zu entwickelnden Algorithmen der Software suchen in Bildfolgen nach
zuvor klassifizierten "auffälligen Bewegungsmustern" und steuern
gleichzeitig die Kamera, um Verdächtige im Blick zu behalten.
Kameranetze sollen derart konstruiert werden, dass sie sich "selbst
organisieren" und sogar mit weiteren Sensoren kommunizieren, um
detektierte Personen verfolgen zu können. Die "auffälligen
Bewegungsmuster" können vom System sowohl ans Personal als auch auf
mobile Endgeräte übermittelt werden. Damit sollen Polizeibeamte und
Sicherheitsdienste entlastet werden, die bislang ihr Bildmaterial
manuell analysieren. Ein ähnliches System betreibt unter anderem die
Stadt Mailand, die jüngst eine Ausweitung ihres angeschlossenen
Kamerabestandes angekündigt hatte (Nicht
stehenbleiben, nicht rennen, unauffällig bleiben!
).

"CamInSens" ist im April diesen Jahres gestartet und hat eine Laufzeit
bis 2013. Das Verbundprojekt ist vom BMBF mit 2,6 Millionen Euro
ausgestattet und wird von der Leibniz Universität
Hannover
und der Universität Kassel
wissenschaftlich begleitet. Mitbeteiligt sind die Fraunhofer-Institute
für Intelligente Analyse- und Informationssysteme (IAIS) und für
Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung (IOSB), die den Löwenanteil
von rund 1,5 Millionen Euro eingeworben haben. Zu ihren Aufgaben gehören
die Bereiche "Interaktive Visualisierung großer raumbezogener
Datensätze" sowie Selbstorganisierende Kameranetze, Szenenanalyse,
Personentracking". (weiter auf heise.de)