Wer nichts getan hat, muss auch nichts befürchten

Matthias Monroy

Das EU-Sicherheitsforschungsprojekt INDECT geht zur Geheimniskrämerei über. Gleichzeitig werden erstmals Testreihen im öffentlichen Raum vorbereitet

In einem kürzlich auf der Projektseite online gestellten Arbeitsbericht gehen die INDECT-Macher auf Konfrontationskurs mit der kritischen Öffentlichkeit. Weil sich die Projektbeteiligten von Journalisten und Datenschützern „missverstanden“ fühlen, sollen Informationen nur noch gefiltert nach außen gelangen. Zuständig ist hierfür ein „Ethics Board“, das sich aus Polizisten, Überwachungsforschern und Professoren zusammensetzt. Die meisten Mitglieder des Ethikrats sind selbst an der INDECT-Forschung beteiligt.

INDECT hat sich viel vorgenommen: Das fünfjährige Projekt will mehrere Forschungsvorhaben in einer Überwachungsplattform integrieren, darunter biometrisch ausgewertete Videodaten, angeschlossene Datenbanken und das Internet. Fliegende Kameras sollen die Plattform ergänzen und zusammen mit Human-Polizisten auf Streife gehen (Fliegende Kameras für Europas Polizeien). Die gesammelten Informationen werden dann mittels Verfahren zur voraussagenden Analyse („Predictive Analytics“) auf zu erwartende Straftaten analysiert. Nach Selbstauskunft will INDECT den EU-Polizeien gegen den Terrorismus zur Seite stehen. In der Öffentlichkeit wird dazu – wie hierzulande – mit der Bekämpfung von Kinderpornographie geworben: (weiter auf heise.de)