Auf die heftige europaweite Kritik am Überwachungsprojekt INDECT haben die Verantwortlichen mit verschärfter Geheimhaltung reagiert. Bereits eine „mögliche Gefährdung der Reputation der Beteiligten“ reicht dafür aus, einen Teil des Projekts aus den Augen der Öffentlichkeit verschwinden zu lassen. Der INDECT-„Ethikrat“ entscheidet ab jetzt, welche Daten über das Projekt nach außen dringen.
„Für alle, die an INDECT mitarbeiten, ist es entmutigend, dass sie einen signifikanten Teil ihrer Zeit mit Erklärungen verbringen müssen, worum es bei dem Projekt nicht geht, anstatt zu forschen“, heißt es in den „Schlussfolgerungen“ zum ersten Bericht des Ethikbeirats des von der EU-Kommission geförderten INDECT-Projekts.
Man fühle sich missverstanden, vor allem von Journalisten und „Internetaktivisten“, wobei Letztere im Dokument unter Anführungszeichen stehen (Seite 9). Die biometrische Aufrüstung der Videoüberwachungssysteme mit Gesichtserkennung und die Automatisierung der gesamten Abläufe bis hin zur Datenbankablage – ein Kernelement dieses EU-„Forschungsprogramms“ – diene nach Ansicht des „Ethikrats“ nämlich sowohl der Erhöhung der Sicherheit als auch dem Schutz der Privatsphäre. (weiter auf futurezone.orf.at)