Lizenz zum Töten?

Matthias Monroy

Libyen modernisiert seine Grenzüberwachung. Trotz Kritik des Parlaments schließt die EU mit Präsident Gaddafi eine „Vereinbarung über technische Hilfe und Kooperation“. Ein Freihandelsabkommen soll folgen

Über Stunden werden italienische Fischer im September von einem libyschen Patrouillenboot gejagt und mit Maschinengewehren beschossen. Mit an Bord: Polizisten der italienischen Guardia Finanza. Die Regierung in Rom findet daran nichts Verwerfliches. Die EU-Kommission wünscht sich auch mehr „ausgewogene Zusammenarbeit mit Libyen in allen Migrationsfragen“ und sagt dafür 50 Millionen Euro zu. Libyen investiert jetzt in satellitengestützte Überwachungssysteme.

Den Abend des 12. September werden die zehn Fischer an Bord der 36 Meter langen italienischen „Ariete“ nicht vergessen. Ihr Schiff war zuvor in offenen Gewässern von einem libyschen Patrouillenboot gestellt und die Besatzung zur Kontrolle aufgefordert worden. Kapitän Gaspare Mutolo will das Risiko nicht eingehen, sein Schiff wie andernorts vorgekommen konfiszieren zu lassen und entschließt sich zur Flucht: „Sie forderten uns auf anzuhalten… Aber, wissend was uns erwartet, zog ich es vor, weiter zu fahren und schaltete die Maschine auf Vollgas. Daraufhin eröffneten sie das Feuer“, beschreibt Mutolo die rund dreistündige Jagd. Rund 50 Kugeln durchschlugen die Kabine des Steuermanns, ein Beweis für ihre tödliche Absicht. (weiter auf heise.de)

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