Eine Prise DNA gefällig? Für eine tiefgehende soziale Kontrolle?

Nathalie Roller

Staatliche Kontrollwut und Gen-Dateien

In Frankreich waren Ende 2009 bereits die DNA-Profile von 1,2 Millionen Bürgern in der Nationalen Datei für genetische Abdrücke (Fichier national automatisé des empreintes génétiques) erfasst. Und diese Gendatei wächst und wächst: 1000 neue Einträge pro Tag! Ein Gewerkschafter, der die DNA Entnahme im Zuge seiner Festnahme verweigert hatte, was an sich verboten ist, hat nun von einem Tribunal Recht bekommen. Ein Präzedenzfall, der hoffen macht? Denn immer mehr Franzosen verweigern ihren genetischen Abdruck.

Sehen diese DNA-Verweigerer der ehemals revolutionären Grande Nation, dass unsere Gesellschaften nach und nach in Richtung einer genetischen Diskriminierung abdriften, wie der amerikanische Soziologe Jeremy Rifkin warnt? Die französische nationale automatisierte genetische Datenbank (FNAEG) wurde 1998 von der damaligen sozialistischen Regierung zur DNA-Erfassung von Sexualstraftäter und gefährlichen Kriminellen geschaffen. (weiter auf heise.de)