EU übt Krisenmanagement in fiktivem Staat Alisia

In einem fiktiven afrikanischen Staat namens Alisia übt die Europäische Union vom 18. November bis zum 6. Dezember, wie sie auf eine ganze Reihe von Krisen reagieren kann. Dies teilte der Europäische Auswärtige Dienst (EAD) am Mittwoch in Brüssel mit. Dabei gehe es vor allem darum, das Zusammenspiel verschiedener EU-Stellen und internationaler Organisatioenn unter den Regeln des seit Ende 2009 geltenden Lissabon-Vertrages zu proben.

Die Übung zum Krisenmanagement spielt sich in Büros ab – Truppen werden in Wirklichkeit nicht eingesetzt. Das Szenario sieht Unruhen im fiktiven Staat Alisia sowie vier Nachbarländern vor. An der Übung sind die Dienststellen des Ministerrates, der von Catherine Ashton geleitete EAD sowie die EU-Delegationen in Äthiopien, Kenia, Ruanda, Uganda und bei der Afrikanischen Union beteiligt. Zudem wird vorübergehend eine Kommandozentrale eingerichtet, über die die EU bisher in der Realität nicht verfügt.

Bei der Übung soll an den EU-Schreibtischen «das ganze Spektrum der EU-Instrumente» zur Krisenbewältigung durchgespielt werden. Dazu gehören nicht nur der Einsatz von Truppen zur Wiederherstellung von Ruhe und Ordnung und die Evakuierung von Gebäuden, sondern auch die Entsendung einer zivilen EU-Krisenmission, humanitäre Hilfe und Unterstützung bei der Schaffung rechtsstaatlicher Verhältnisse.

Nach Angaben des Europäischen Auswärtigen Dienstes geht die Krisenübung vom Primat der Vereinten Nationen bei der Wahrung von Frieden und Sicherheit aus. Zugleich habe die EU jedoch auch die Möglichkeit zu eigenen Entscheidungen in Zusammenarbeit mit regionalen Organisationen und insbesondere mit der Afrikanischen Union.

Source: http://www.greenpeace-magazin.de/index.php?id=55&tx_ttnews%5Btt_news%5D=124770&cHash=760f7a5a3fbd6a3c2abdfb96929aa436