Drohnenhalle in Füssen für Wartung und Ausbildung gestern übergeben
Von außen wirkt sie wie ein schlichter Industriebau, doch für den stellvertretenden Kommandeur Marc Dingler bedeutet sie einen „Quantensprung“.
Die Rede ist von der neuen Drohnenhalle, die gestern an das Gebirgsaufklärungsbataillon 230 übergeben wurde. Das rund 80 mal 22 Meter lange Bauwerk im Westen der Allgäu-Kaserne ist künftig Dreh- und Angelpunkt für alles, was mit den ferngesteuerten Aufklärungsdrohnen zu tun hat.
Die mit High-Tech gespickten Flugkörper – sie zählen zu den Herzstücken moderner Fernaufklärung – sind bei Auslandseinsätzen wie in Afghanistan nicht mehr wegzudenken. Rund 2,8 Millionen Euro hat der Bund in die Wartungs- und Ausbildungshalle investiert.
Während die Drohnen-Kompanie des Bataillons bislang in einer alten Bergehalle agieren musste, stehen den gut 100 Soldaten für ihre beiden Systeme „Luna“ und „KZO“ künftig modernste Wartungs- und Ausbildungsmöglichkeiten zur Verfügung, die laut Major Dingler eng mit den strengen Vorgaben übereinstimmen. „Auch wenn wir keine Hubschrauber oder Strahltriebwerke haben – wir gehen hier mit Flugkörpern um.“
Die zwischen 40 und 150 Kilo schweren Drohnen sind mit hochempfindlichen Kameras, Steuer- und Sendeanlagen ausgestattet. Entsprechend anspruchsvoll seien Bedienung und Wartung – ebenso die Ausbildung der Soldaten, die nun in Theorie und Praxis eng verzahnt sei.
Auch Cornelia Bodenstab (Staatliches Bauamt Kempten) freute sich über das „perfekte Bauwerk“, das aufgrund der laufenden Bundeswehrreform nur dank Sondergenehmigung des Verteidigungsministeriums realisiert werden durfte. Was Bodenstab zudem freute: Der Kostenansatz wurde um 400 000 Euro unterschritten.