Nachdem Karsten Nohl und Luca Melette auf der Sicherheitskonferenz des Chaos Computer Clubs in Berlin auf eklatante und für Hacker einfach nutzbare Lücken im GSM-Standard hingewiesen haben, zieht vor allem die von Nohl angesprochene „stille SMS“ weite Kreise. In einem offiziellen PDF-Dokument hat das deutsche Innenministerium offenbart, dass Bundesbehörden in den vergangenen sechs Jahren über eine Millionen stille SMS an Handys versandt haben.
Mit Hilfe einer stillen SMS kann der Absender ein Handy orten. Der Empfänger bekommt davon nichts mit. Die übertragenen Daten beschränken sich auf die IMEI-Nummer des entsprechenden Handys. Fordert die Behörde dann Netzwerk-Logs des Netzbetreibers an, kann die Position des angepeilten Smartphones ermittelt werden. Schon im November hat die Regierung das Dokument auf eine Anfrage des Bundestagsabgeordneten Andrej Hunko (Linkspartei) versandt. Bislang hat es allerdings wenig Aufsehen erregt. Während die stille SMS zunächst in einer rechtlichen Grauzone lag, kann sie seit der Novelle der Telekommunikationsüberwachung 2007 auf eine gesetzmäßige Grundlage bauen. (weiter auf chip.de)