Von Uwe Jauß
Mitrovica | Ein gegenseitiges Belauern: hier Deutsche, dort Kosovo-Serben. Die Bundeswehrsoldaten halten eine Straßensperre am Ibar-Fluss. Jenseits davon sind die Serben im armseligen Dörfchen Zupce postiert. Einige haben sich auch beim Stacheldrahtverhau der Deutschen aufgestellt. „Wir behalten sie im Auge. Sie tun dasselbe“, sagt Oberleutnant Matthias D.* lakonisch.
Aber ganz so simpel ist die Lage nicht. Das zeigt schon, dass der deutsche Beobachtungsposten eine ausgebaute Scharfschützenstellung am Hang ist. Mitunter erfolgt der Blick durchs Zielfernrohr. Zudem steht auf der Straße ein Schützenpanzer bereit. Dies mag martialisch wirken, die Kompanie von Matthias D. hält aber immerhin eine Schlüsselstelle im nördlichen Kosovo hinter Mitrovica. Dort ist der letzte große Krisenherd der einstigen serbischen Provinz (weiter auf schwaebische.de)