Historischer Schritt für die israelische Armee: Am Dienstag haben die ersten „Cyber-Soldaten“ der israelischen Armee überhaupt ihre Ausbildung mit einer Zeremonie abgeschlossen. Die etwa 30 Soldaten sollen Angriffe auf das Computernetzwerk des Militärs abwehren.
Die „Cyber-Soldaten“ bekleiden eine neue Funktion innerhalb der C4I-Corps, einer Abteilung der israelischen Armee, die für Fernverarbeitung von Daten und für die Kommunikation zuständig ist. Nach ihrer Ausbildung werden sie verschiedenen Abteilungen der israelischen Armee zugewiesen.
Ausbau digitaler Verteidigung
Bereits vor einem Jahr hatte die Generalleitung der israelischen Streitkräfte eine Abteilung zur Abwehr von Cyber-Angriffen gegründet, berichtet die Tageszeitung „Jerusalem Post“. Diese sei verantwortlich für den Schutz des Militärnetzwerks vor virtuellen Eindringlingen. Außerdem habe die Leitung ein Programm genehmigt, um die Cyber-Abwehr zu stärken; dazu gehöre die Aufstockung des Personals und die Entwicklung neuer technologischer Fähigkeiten.
Eine große Befürchtung der Armee sei es, dass während eines Krieges ein Cyber-Angriff erfolgen könnte, der das Computernetzwerk lahmlegt. In den letzten Jahren habe die Armee viel in Computertechnologie investiert und verwende sie in den militärischen Abläufen. So diene das digitale „Zajad“-Kommandosystem dazu, die Streitkräfte zu koordinieren und sie mit Informationen etwa zu den Standorten von Freund und Feind zu versorgen.
Bedrohung im Cyber-Raum nimmt zu
Auch die israelische Regierung habe sich bereits für den Fall eines virtuellen Angriffs gewappnet. So sei ein Arbeitsstab dafür verantwortlich, die Internet-Verteidigung des Landes zu verbessern. Außerdem solle er die Software-Entwicklung zwischen den Verteidigungskräften und Hochtechnologie-Firmen regeln.
Diese Maßnahmen stehen im Zusammenhang einer weltweit erhöhten Bedrohung durch Internet-Angriffe, denn auch andere Nationen rüsten in diesem Bereich auf. Nach einem Bericht der „Jerusalem Post“ plant der Iran, eine Milliarde Dollar in die technologische Entwicklung zu investieren und Computer-Experten anzuheuern. Damit wolle die islamische Republik ihre Angriffs- und Verteidigungskraft im Cyber-Krieg ausbauen.