„Euro-Hawk“: Der Einsatz der Hightech-Drohne verzögert sich
Eigentlich sollte die erste Super-Drohne schon seit Mai im Einsatz für die Bundeswehr sein. Doch bis die „Euro-Hawk“ den Soldaten zur Verfügung steht, dauert es länger als geplant – mindestens noch ein Jahr. Die Opposition kritisiert die Verzögerung als „traurige Tradition“.
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Berlin – Allein die technischen Daten der Hightech-Drohne sind beeindruckend: Fast 15 Tonnen schwer, 14,5 Meter lang, 40 Meter Spannweite und aus Karbon gebaut. Das unbemannte Flugobjekt „Euro Hawk“ kann 30 Stunden ohne Pause in der Luft bleiben, dabei bis zu 25.000 Kilometer zurücklegen. Der Drohnentyp ist ein echtes Prestigeprojekt, in das die Bundeswehr 1,2 Milliarden Euro investiert hat.
Da die Drohne feindliche Raketen- oder Radarstellungen aufspüren und zugleich auch Radio- und Fernsehsendungen mitschneiden kann, liegt ihr künftiges Einsatzgebiet wohl in Kriegs- und Krisenregionen wie Afghanistan.
Seit Mai dieses Jahres sollte die erste von fünf „Euro Hawks“ einsatzbereit sein – doch nun wurde der Termin verschoben. Mindestens ein Jahr länger wird es dauern, bis die Super-Drohnen für die Bundeswehr einsatzfähig sind. Das bestätigte das Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung (BWB) der Online-Ausgabe der „Bild“-Zeitung.
„Für ein technisch sehr herausforderndes Projekt, wie es gerade der „Euro-Hawk“ darstellt, kann es wegen komplexer Prozesse und Abhängigkeiten durchaus zu Verzögerungen kommen“, sagte BWB-Sprecher Max Mozer der Zeitung. Außerdem nehme die Bundeswehr mit der „Euro-Hawk“ zum ersten Mal ein unbemanntes System dieser Größenordnung in Betrieb. Dies stelle für alle Beteiligten eine große Herausforderung dar, sagte Mozer.
Kritik an der „Euro-Hawk“-Verspätung kommt von der Opposition: Omid Nouripour (Grüne) sagte: „Es ist traurige Tradition bei der Bundeswehr, dass Großprojekte länger dauern als geplant. Ich halte das für ein fragwürdiges sicherheitspolitisches Konzept.“