Nicht nur die EU finanziert mit INDECT die Forschung zur digitalen Rasterfahndung: Viele Mitgliedstaaten betreiben selbst Vorhaben der Verhaltenserkennung
Unter dem Motto „Do more with less“ wird die polizeiliche Überwachung automatisiert. Der Widerstand dagegen richtet sich jedoch nicht gegen jene, die derartige Systeme bestellen: Betreiber großer Einkaufszentren, Verkehrsbetriebe, die Polizei oder Grenzwächter. Auch die großen Rüstungsfirmen geraten nicht ins Visier kritischer Kampagnen, obwohl die permanente Rasterfahndung ohne deren Produkte nicht denkbar wäre. Stattdessen fokussiert jetzt auch das Kollektiv Anonymous auf das EU-Projekt INDECT.
Seit zwei Jahren reiben sich Datenschützer und Bürgerrechtsgruppen am Sicherheitsforschungsprojekt INDECT – zu Recht. Das Ziel der fünfjährigen EU-finanzierten Forschung ist nicht weniger, als ein „Intelligentes Informationssystem“ zu entwickeln, das die Überwachung des städtischen Raums unter anderem durch Video- und Audiosensoren auswertet und verarbeitet. Bei dem Mustervergleich zum Aufspüren verdächtigen Verhaltens soll auch Bildmaterial von Drohnen genutzt werden (Fliegende Kameras für Europas Polizeien). Bis nächstes Jahr will das Projekt unter Beteiligung von Hochschulen, Firmen und Polizeien den Prototyp einer Überwachungsplattform entwickeln. INDECT wird angeführt von polnischen Wissenschaftlern. (weiter auf heise.de)