Eine Landkarte als Plattform, um an den Seegrenzen der EU ein Monitoring zu Verletzungen von MigrantInnenrechten aufzubauen
Während das Schiff Oloferne von Boats4People auf See ist, beteiligen sich viele Andere an der Kampagne zu Land, in Afrika, Europa und selbst in den USA. Unter ihnen sind Forscher des Forensic Oceanography Forschungsprojekts an der Goldsmiths University in London, die im Rahmen der B4p-Kampagne eine neue Online-Mapping-Plattform erstellt haben, mit deren Hilfe zeitnah der drohende Tod von MigrantInnen und Verletzungen von deren Rechten an den EU-Seegrenzen öffentlich gemacht werden kann.
WatchTheMed funktioniert wie ein ziviler Wachturm über dem Mittelmeer und versucht, Informationen zu Schiffsvorfällen auf See von allen möglichen Quellen zu sammeln, wie von den Notrufsignalen, die bei den Küstenwachen eingehen, von unterschiedlichen Dokumentierungsarten, die von Seeleuten, der Presse und MigrantInnen selber stammen, sowie von Satellitenbildern. Diese Vorfälle werden in einem komplexen politischen Umfeld notiert, in einem Gebiet, das von Such- und Rettungszonen, von Seepatrouillen, Radarerfassungsgebieten, festgelegten Seeverkehrswegen, Fischerei- und Erdölregionen wechselhaft bestimmt ist.
Mit der Zusammenstellung dieser verschiedenartigen Informationsquellen und mit ihrer räumlichen Darstellung will die WatchTheMed-Plattform zu einem Instrument werden, mit dem den fortgesetzten straflosen Praktiken gegen MigrantInnen quer übers Mittelmeer ein Ende gesetzt werden kann.
WatchTheMed ist ein Pilotprojekt, das in den drei Wochen der B4p-Reise getestet und neudefiniert wird. Helft uns beim Monitoring der EU-Seegrenzen durch Berichte über Vorfälle auf See, über Seepatrouillen und über Überwachungstechniken an www.watchthemed.crowdmap.com oder sendet
uns eine E-Mail an: obs@boats4people.org.
Mehr Informationen zu Forensic Oceanography:
http://www.forensic-architecture.org/investigations/forensic-oceanography/
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