Es klingt bedrohlich: Die Europäische Union und die USA spielen in einem gemeinsamen Manöver den Cyberwar-Ernstfall durch. Ein zielgerichteter Schnüffel-Angriff und eine Attacke auf das Stromnetz werden simuliert. Doch in Wahrheit geht es vor allem ums gegenseitige Kennenlernen.
Brüssel – Stell dir vor, es ist Cyber-Bündnisfall, und keiner weiß, wohin: Wer kennt den Status der kritischen Infrastruktur? Welche Verantwortlichen müssen in welchen Ländern in welcher Reihenfolge über einen Cyber-Notfall informiert werden – und wie war doch gleich die Telefonnummer des jetzt so dringend benötigten Kollegen aus Übersee?
Die Vorstellung mag absurd klingen, aber tatsächlich sind weder Europa noch die Vereinigten Staaten wirklich auf einen Cyber-Notfall vorbereitet. Wenn hier wie drüben die Datennetze großflächig zusammenbrechen und die davon abhängigen kritischen Infrastrukturen ausfallen, könnte wochen-, vielleicht sogar monatelang das Internet-Licht ausbleiben.
Dieser Zustand muss sich ändern, haben die Europäische Union und die Vereinigten Staaten deshalb auf dem letztjährigen EU/US-Gipfel in Lissabon beschlossen – und sich für heute, den 3. November 2011, zum gemeinsamen Cyber-Manöver Cyber Atlantic 2011 verabredet. (weiter auf spiegel.de)
