Nach den Randalen bei Spielen des Fußball-Zweitligisten Hansa Rostock will die Landespolitik zu ungewöhnlichen Mitteln greifen, um die Sicherheit in Stadien zu erhöhen.
Innenminister Lorenz Caffier (CDU) will künftig durch Kameras mit Gesichtserkennung bei Heimspielen des FC Hansa Rostock die Sicherheit im Stadion erhöhen. „Wir planen ein Pilotprojekt, das bei Erfolg auch in anderen Stadien der Bundesrepublik zur Anwendung kommen wird“, so Caffier, der am Donnerstag den Vorsitz der Innenministerkonferenz von Bund und Ländern übernahm.
Die Kameras sollen an den Eingängen zur DKB-Arena die Identifizierung von bekannten Randalierern möglich machen. „Damit wollen wir den FC Hansa unterstützen und verhindern, dass Chaoten trotz Stadionverbots ins Stadion gelangen“, erklärte der Minister. Die Kameras sollen in Verbindung mit personifizierten Eintrittskarten zum Einsatz kommen.
Geplant sind dazu Gespräche mit dem Datenschutzbeauftragten des Landes. Zudem werde geprüft, ob das Sicherheits- und Ordnungsgesetz, dass Befugnisse und Aufgaben der Landespolizei regelt, geändert werden muss. In anderen europäischen Ländern seien solche Gesichtsscanner bereits erfolreich im Einsatz. Außerdem will Caffier die Videobeweisaufnahme bei Randale und beim Abfeuern von Pyrotechnik durch zusätzliche Technik verbessern.
Als neuer Vorsitzender der Innenministerkonferenz kündigte Lorenz Caffier ebenfalls gestern an, die Vorbereitungen für ein NPD-Verbotsverfahren voranzutreiben. Er ließ allerdings offen, ob noch in diesem Jahr der Antrag dazu vor dem Bundesverfassungsgericht gestellt wird.
Source: http://www.nordkurier.de/cmlink/nordkurier/sport/gesichtsscanner-fur-fussball-fans-in-mv-1.376231