Fraunhofer-Verbund Verteidigungs- und Sicherheitsforschung

Gründung des Fraunhofer-Verbunds für Verteidigungs-
und Sicherheitsforschung (VVS) am 27. November 2002 im Fraunhofer
EMI in Freiburg

Die Gründungsmitglieder des Verbunds von links nach rechts:
vordere Reihe: Gerd Fiala (Fraunhofer Zentrale), Prof. Dr. Klaus Thoma (Fraunhofer EMI), Prof. Dr. Günter Weimann (Fraunhofer IAF), Hintere Reihe: Dr.-Ing. Peter Elsner (Fraunhofer ICT), Dr.-Ing. Hans-Achim Kuhr (Fraunhofer IITB), Dr. Uwe Wiemken (Fraunhofer INT)

Forschung für Verteidigung und Sicherheit

Die
Fraunhofer-Gesellschaft ist Gesellschaft, Staat und Wirtschaft
gleichermaßen verpflichtet. Entsprechend muss sie neben der
Unterstützung der Wirtschaft auch Aufgaben von gesamtgesellschaftlicher
Bedeutung übernehmen.

Seit ihrer Gründung ist die
Fraunhofer-Gesellschaft neben dem Bundesministerium für Bildung und
Forschung auch dem Bundesministerium der Verteidigung verpflichtet.
Daher sind für einige Institute der Gesellschaft auch militärische
Anwendungen Fokus der wissenschaftlichen Arbeiten.

Darüber
hinaus ist durch die sicherheitspolitische Entwicklung der jüngsten
Zeit eine neue Gefährdungslage entstanden: Eine vielschichtige und
stete Bedrohung der vernetzten, verletzlichen Industriegesellschaft hat
neue Aufgaben für die wehrtechnische Forschung zur Folge.

Aus
diesen Überlegungen heraus und zur generellen Stärkung der Position der
wehrtechnischen Forschung haben sich im November 2002 fünf
Fraunhofer-Institute zusammengeschlossen, um ihre Forschungsaktivitäten
im Bereich »Defense and Security Research« zu koordinieren und
umzusetzen.

Gründungsmitglieder des Verbunds
»Verteidigungs- und Sicherheitsforschung« sind das Fraunhofer IAF
(Angewandte Festkörperphysik), das Fraunhofer ICT (Chemische
Technologie), das Fraunhofer INT (Naturwissenschaftlich-Technische
Trendanalysen) und das Fraunhofer EMI. Als weiteres Mitglied trat das
Fraunhofer IITB (Informations- und Datenverarbeitung) dem Verbund bei.
Die Geschäftsstelle des Verbunds befindet sich am Fraunhofer EMI.

Neben
der intensiven Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium der
Verteidigung und dessen Unterstützung bei forschungspolitischen
Entscheidungen, sieht der Verbund seine Hauptaufgaben und Ziele in
folgenden Bereichen:

  • Sicherstellen der Dual-Use-Forschung und des Know-how-Transfers zivil / militärisch
  • Ausgezeichnete wissenschaftliche Qualität durch Integration in die internationale Wissenschaftsgemeinschaft
  • Unterstützung der wehrtechnischen Industrie durch gemeinsame Forschung
  • Forschungsstrategische Ausrichtung hinsichtlich Anwendungen in den Bereichen:

    Führungsfähigkeit;
    – Nachrichtengewinnung und Aufklärung;

    Mobilität;
    – Wirksamkeit im Einsatz;
    – Unterstützung und Durchhaltefähigkeit;
    – Überlebensfähigkeit und Schutz.
  • Strategische
    Ausrichtung der Mitgliederinstitute des Verbunds vor dem Hintergrund
    einer zukünftigen europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik.

Aufgaben und Ziele

Durch die Ereignisse des 11. September und die gegenwärtige Neuorientierung der Bundeswehr haben die Themen »Defence and Security« wesentlich an Bedeutung gewonnen. Die internationale Konfliktverhütung und Krisenbewältigung, einschließlich des Kampfs gegen den internationalen Terrorismus, sind an die erste Stelle des Aufgabenspektrums der Bundeswehr gerückt.

Um diesen neuen Anforderungen gerecht zu werden, gilt es auch vor dem Hintergrund knapper Ressourcen den Mitteleinsatz für die Verteidigung zu optimieren. Hierzu möchten die Fraunhofer-Institute des Verbunds ihren Beitrag leisten. Zur Bewältigung dieser Aufgaben kommt die vereinte Expertise der Mitgliedsinstitute des Verbunds in Einsatz. Die für diese Institute traditionelle Verflechtung von zivilen und wehrtechnischen Forschungsfeldern stellt eine wichtige Quelle für Innovation und Leistungserweiterung zum Nutzen der Auftraggeber dar.

Quelle: http://www.vvs.fraunhofer.de