Völkermord-Leugner referierte bei Polizeikongress in Berlin: Terrorexperte schrieb über Srebrenica

Wien/Belgrad
– Auf der Sprecherliste tummeln sich bekannte Namen. Laut der Webpage
des Europäischen Polizeikongresses sollen bei dem Treffen vom 29. bis
30. Jänner 2008 in Berlin nicht nur Justizkommissar Franco Frattini und
der deutsche Innenminister Wolfgang Schäuble vortragen, sondern auch
Darko Trifunovic von der Fakultät für Sicherheitsstudien an der Uni
Belgrad. Trifunovic wird demnach am 29. Jänner zwischen 11.30 und 13.30
Uhr über "Europäische Anti-Terror-Strategien – Ermittlung, Finanzierung
und Strafverfolgung" referieren. Die
Entsendung Trifunovic‘ zu dem Kongress sorgt unter bosnischen Muslimen
für Empörung. Denn Trifunovic wurde als Autor eines Berichts des
Dokumentationszentrums der Republika Srpska – dem hauptsächlich von
Serben bewohnten Teil von Bosnien – über das Massaker in Srebrenica
bekannt. In dem Bericht aus dem Jahr 2002 schreibt Trifunovic über das
Massaker: "Die übriggebliebene Zahl in der Vermissten-Liste wäre die
Anzahl der muslimischen Soldaten, die von bosnisch-serbischen Kräften
aus persönlicher Rache oder einfach aus Ignoranz gegenüber dem
internationalen Recht exekutiert wurden." Dies würde vermutlich weniger
als 100 ausmachen.

In Srebrenica wurden im Juli 1995 etwa
8000 Bosniaken von der Armee der Republika Srpska unter der Führung von
Ratko Mladic ermordet. (awö/DER STANDARD, Printausgabe, 31.12.2007)

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