Drohnen zur Überwachung


[Eigener Bericht] Heute soll das Innenministerium Sachsen die erste "Drohne" in Empfang
nehmen. Damit ist Sachsen wieder Vorreiter in Sachen Video-Überwachung.
"Drohnen" sind sogenannte "Unmanned Air Vehicles" (UAV). Sie sind mit
Kameras ausgerüstet und können der Polizei Lagebilder verschaffen und
bei der Identifizierung von Personen helfen, z.B. für Strafverfahren. Das sächsische Innenministerium will das 65.000 € teure Fluggerät zuerst bei Fußballspielen einsetzen.
Auch
in der Schweiz bereiten Innenbehörden den Einsatz von UAV für die
Euro08 vor. Dort wird allerdings militärisches Gerät verwandt.
In Sachsen
könnten die UAV erstmals beim Heimspiel von Fußball-Regionalligist
Dynamo Dresden gegen den 1. FC Magdeburg am 23. Februar in die Luft
steigen. Das Spiel findet im Harbig-Stadion statt. Sachsens "Drohne"
könnte auch bei Geiselnahmen und Fahndungen eingesetzt werden, erklärt
das Ministerium. Die Verwendung ist also keineswegs auf Fußballspiele
eingeschränkt. Ein Einsatz auch bei Demonstrationen scheint
wahrscheinlich.

Die
UAV können in einer Höhe bis zu 500 Metern eingesetzt werden, für
scharfe Aufnahmen müssen die Geräte allerdings tiefer fliegen.
Technisch gesehen gleichen sie Modellbauhubschraubern mit 4 Rotoren.
Militärische Drohnen sind weitaus größer. Einer der führenden
Hersteller ist EADS. Für die nächsten Jahre erwartet EADS ein
"Milliardengeschäft" mit UAV.
UAV sollen auch zur "Migrationsabwehr"
genutzt werden. Die "Grenzschutzagentur" Frontex betreibt ein
Forschungsprogramm zum Einsatz an "Grünen Grenzen". In der Schweiz
haben Bilder von Drohnen bereits zu Festnahmen von MigrantInnen
geführt. Vorgestern hatte EU-Kommissar Frattini für die allgemeine Verwendung
von "Drohnen" an Europas Grenzen geworben.