[heise] Das britische Innenministerium plant einen weiteren Ausbau der Überwachung. Beabsichtigt ist, wie britische Medien berichten,
die Einrichtung einer zentralen Datenbank, in der alle Informationen,
die von den Telefon- und Internetprovidern im Rahmen der
Telekommunikations-Vorratsdatenspeicherung für 12 Monate gesammelt
werden müssen, zusammengeführt werden. In der zentralen Datenbank
sollen die Verbindungsdaten mindestens ein Jahr vorrätig gehalten
werden; sie sei erforderlich, damit Polizei und Geheimdienste leichter
auf wichtige Informationen zur Bekämpfung von Kriminalität und
Terrorismus zugreifen können.
Auf die Datenbank, die Informationen über jeden Telefonanruf, jede
E-Mail und SMS oder jedes Besuchen einer Webseite enthält, sollen die
Sicherheitskräfte nach einer richterlichen Genehmigung zugreifen
können. Jährlich werden in Großbritannien 57 Milliarden SMS und 3
Milliarden E-Mails versendet.
Kritiker bezweifeln, dass die gewaltigen Datenmengen in einer
solchen Datenbank überhaupt noch gezielt durchsucht werden können. Das
größere Problem sehen Datenschützer und Bürgerrechtsorganisationen
jedoch in dem Risiko, alle diese sensiblen Daten in einer einzigen
Datenbank zusammenzufassen, wodurch sie leichter entwendet und
missbraucht werden können. In Großbritannien gab es in letzter Zeit
eine ganze Reihe von Vorfällen, bei denen Behörden große Mengen an persönlichen Daten verloren gegangen sind.
(fr/Telepolis)
Source: http://www.heise.de